Dienstag, 26. November 2013

Wellington und die erste Zeit in Neuseeland

Oh je, seit dem letzten Mal ist unser Blog aber wirklich zu kurz gekommen. Wir sind jetzt schon seit über 4 Wochen in Neuseeland und haben es nicht geschafft euch davon zu berichten. Schande über uns! :) Nun also eine Kurzfassung, …wobei, ihr kennt uns, wir habens nicht so mit dem Kurzfassen, aber wir geben uns Mühe! :D

Am 24.10. hieß es dann „Tschüss Südsee, Hallo Neuseeland“. Enda und Rachel, die wir im Hostel kennengelernt hatten, brachten uns auf ihren Rollern zum Flughafen. Um sich die Wartezeit zu versüßen, war Manu grade dabei ein Snickers zu essen, als es ziemlich laut und eklig knackte. Uns beiden war klar, dass das keine Nuss sein konnte…und tatsächlich hatte er sich einen halben Zahn rausgebissen. Ganz toll, dürfen wir in Neuseeland erstmal zum Zahnarzt ;)
Um 01.25 Uhr nachts sind wir dann also von Rarotonga aus nach Auckland geflogen (mit einem halben Zahn weniger, aber dafür mit vielen schönen Erinnerungen mehr) wo wir nach 4,5 Stunden Flug am 25.10. um 5.00 Uhr morgens ankamen. Na, wer kann der Rechnung noch folgen? Dank Datumsgrenze und einer Stunde Zeitverschiebung geht einem auf Flügen in dieser Richtung einfach mal knallhart ein ganzer Tag verloren.
Um 7.30 Uhr sollte es weiter nach Wellington gehen, wo Conny und Sven uns vom Flughafen abholen wollten. Klitzekleines Problem dabei – Windy Welly machte uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Es schaukelte und ruckelte gewaltig und alles wartete nur auf die Landung, wir konnten sogar schon die Landebahn sehen, …als der Pilot durchstartete und direkt zurück nach Auckland flog. Sturmböen von über 150 km/h machten eine Landung unmöglich und verschafften uns einen 7-stündigen Aufenthalt am Flughafen Auckland. Auch nicht gerade der spannendste Ort der Welt und so waren wir froh, als es um 16.25 Uhr endlich hieß: „Boarding Completed“ und wir um 17.30 Uhr in Wellington landen konnten.


Wir wurden mehr als herzlich empfangen und fühlten uns sofort wie zuhause, wofür wir uns natürlich auch an dieser Stelle nochmals bei Conny und Sven (Cousin von Manus Vater) bedanken möchten.
Wir haben ein schönes Zimmer mit eigenem Bad und auch das gesamte Haus ist superschön. Sogar mit Meerblick.
Den ersten Abend verbrachten wir mit lustigen Gesprächen und besonders Manu und Sven schwelgten in alten Erinnerungen. Auch sonst ist es schwierig knapp zu beschreiben, wie lieb wir aufgenommen wurden.

Nicht nur, dass wir mit bestem Essen verwöhnt wurden, nein, wir wurden auch mit der Autosuche unterstützt und grundsätzlich gilt: „Fragt nicht nach, fühlt euch wie zuhause!“ Und genau diese Selbstverständlichkeit, Freundlichkeit und Herzlichkeit macht diese Aufenthalte bei Conny, Sven, Leon und Lars in Wellington zu etwas ganz Besonderem für uns.



Schon am zweiten Abend, Samstag, gings zu einem Rugbyspiel ins Westpac Stadium, Finalspiel Wellington gegen Canterbury. Der Wind war leider immer noch ziemlich stark und so musste man sich doch noch recht dick einpacken, um nicht zu frieren.
Echt ne spannende Sportart und so hatten wir viel Spaß an diesem Abend, auch wenn die Wellington Lions leider verloren haben :)

Die folgenden Tage verbrachten wir mit Faulenzen, Gegend erkunden, bissl Sightseeing in Wellington, dem Besuch des bekannten Te Papa-Museums und natürlich dem Gang zum Zahnarzt, bei dem Manus abgebrochener Zahn für 200 Dollar repariert wurde. Am wichtigsten war für uns aber die Autosuche.
Unser neues fahrbares Zuhause
Relativ schnell wurden wir fündig und entschieden uns nach ein paar kurzen Probefahrten schon am 29.10. für einen Toyota Estima 4WD, der mit seinen 137.000 km noch ziemlich gut dasteht. 2.800 NZ$ haben wir hingeblättert und sind nun also stolze Besitzer unseres ersten gemeinsamen Autos, das inzwischen den Spitznamen „Sklavenwagen“ bekommen hat. Gefällt mir zwar nicht, passt aber. Das ist allerdings eine andere Geschichte und hängt mit unserem momentanen Job auf einem Weingut zusammen, aber dazu später mehr ;)

Die nächsten Tage standen Ummeldung des Autos, Versicherung und Beantragung der IRD-Number (Steuernummer) an, also viel Papierkram. Mittlerweile ist natürlich alles erledigt und wir sind sogar Inhaber eines neuseeländischen Kontos bei der Kiwi Bank. Für kleinere oder größere Spenden sind wir jederzeit offen und schicken gerne die Bankverbindung, gell Mamis und Papis und Omis und Opis ;) ;) ;) ;) ;)

Ein Highlight für Manu war sicher unser Angelausflug. Sven besitzt ein Boot und mit diesem sind wir raus aufs Meer gefahren, um zu fischen. Das hat sogar mir Spaß gemacht, wobei ich quasi nur „Angeln für Mädchen“ betrieben habe. Ich hab weder Köder an die Angelhaken gemacht, noch gefangene Fische auf den Kopf geschlagen oder die Kehle aufgeschnitten. Netterweise musste ich mir nicht mal die Füße nass machen, sondern wurde traditionell aufs Boot getragen und durfte am Ende sitzenbleiben, bis es wieder auf dem Anhänger verladen und aus dem Wasser gezogen war. Das nenn ich echt mal Luxus! :)

Manu hat natürlich alles mitgemacht und so haben wir drei Fische (Blue Cod) gefangen, die es dann auch zum Abendessen gab. Seeehr lecker. Beachten muss man dabei allerdings die erlaubten Fangmengen und Mindestmaße. In dieser Region müssen Blue Cod mindestens 33 cm lang sein und so mussten wir verdammt viele Fische wieder zurück in die Freiheit entlassen. Einer davon hatte allerdings weniger Glück – kaum zurück im Wasser wurde er schon von einem wartenden Kormoran verspeist. Armer Fischi.


Ein weiterer Ausflug verlief dann irgendwie nicht ganz wie geplant…wir wollten einen Spaziergang am Strand entlang bis zu einer Seelöwenkolonie unternehmen und starteten auch wie geplant. Die Strecke war schön und abgesehen von hin und wieder immer noch starkem Wind, auch angenehm zu laufen. Nach ca. 5 km wunderten wir uns dann langsam doch warum weit und breit keine Seelöwen zu sehen waren, obwohl wir die sogenannte „Seal Recreation Area“ bereits erreicht hatten. Wir haben dann noch zwei weitere Buchten umrundet, aber dann doch aufgegeben ohne auch nur einen Seelöwen gesehen zu haben. Soviel zur Seelöwen-Garantie – „da sieht man immer welche“ ;)

Am 6.11. haben wir bei Wind und leichtem Nieselregen, samt unserem Van, die Fähre von Wellington nach Picton, also auf die Südinsel genommen und sind seitdem hier unterwegs.

Wir melden uns bald wieder, sobald wir mal wieder öfter an günstiges Internet kommen. :) Aber eins ist sicher: uns gehts gut und wir hoffen, euch zuhause auch!!

Samstag, 2. November 2013

Rarotonga querbeet...

Die Zeit rast, das ist ja nicht zu glauben. Schon wieder eine Woche vergangen seit dem letzten Post. Wir haben einfach grade jede Menge zu tun ;) Freizeitstress nennt sich das wohl :)
Aber unsere sonstigen Erlebnisse auf Rarotonga wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten...

Jeden Samstag ist in der Hauptstadt Avarua Markt, der sogenannte Punanga Nui Market. Hier gibt es jede Menge Essen, Souvenirs und natürlich die typischen schwarzen Perlen aus der Südsee. Aber hauptsächlich gibt es frisches Obst und Gemüse von den Locals zu bezahlbaren Preisen. Enda hat den halben Markt leergekauft und da er an dem Abend für uns gekocht hat, kamen wir auch in den Genuss :)

Tanjas Favorit war Taro...eine Art gigantischer Riesenspinat.


Es ist ein buntes Treiben,...einfach eine fröhliche Atmosphäre, gemischt mit vielen Gerüchen und überall gibt es superleckeres Essen.
(Tanja: Mädels, ich hab an euch gedacht beim Marktfrühstück ;))
Da trifft sich alles. Sozusagen das Highlight der Woche und jeder kennt jeden.

Ab 10.00 Uhr ist eine Vorstellung angesetzt, ...die findet meist aber erst gegen 10.45 Uhr wirklich statt. Man hats ja nie eilig, aber an Marktsamstagen erst recht nicht ;)
Bei dieser Show treten bekannte Sänger von den Cook Islands auf, Trommler und Tänzer aller Altersklassen in traditionellen Gewändern zeigen ihr Können.

Die Tänzer tanzen dabei nicht nach einer Choreografie, sondern drücken in den Bewegungen ihre Gefühle aus, d.h. jeder interpretiert die Musik anders und kein Tanz sieht aus wie der andere. Eins unserer persönlichen Highlights!

Wobei, ein Highlight der etwas anderen Art war unsere am folgenden Tag gestartete "Coconut Mission" ;) Schon die ganze Zeit wollten wir frische Kokosnüsse von einer Palme holen (siehe Cross Island Walk), waren aber gescheitert. An diesem Morgen hatten wir uns mit Enda an einer Palme im Garten des Hostels verabredet. Mithilfe einer Leiter, eines Zauns und meines Taschenmessers waren wir erfolgreich und die Palme musste letztendlich ihre Kokosnüsse abdrücken ;)
Unsere Ausbeute waren 5 Kokosnüsse, über 2 Liter Kokosnuss-Wasser und Kokosnuss-Fleisch für mehrere Tage. Fazit: wir würden auch auf einer einsamen Insel überleben - 6 Stunden vielleicht :D



Während unseres Aufenthalts haben wir viele verschiedene Menschen kennengelernt mit denen wir dann auch einen Grillabend veranstalteten. Dabei waren wir die einzigen beiden, die nicht Englisch als Muttersprache haben, aber damit kam ich inzwischen auch recht gut klar :)

Mein Job war wie immer die Organisation der Küche, der Einkauf und letztendlich das Grillen, aber ich musste festsstellen: wenn man nicht muss, ist es umso schöner!
Natürlich hatten wir viiiiel zu viel und so wurde aus einem Grillabend gleich 2 1/2 :)

Fazit: Straßenhunde nicht füttern, auch wenn sie noch so niedlich schauen. Man wird sie danach nie wieder los ;)