In Kambodscha angekommen hatten
wir uns ja erst einmal relativ ausführlich mit der Geschichte des Landes
beschäftigt. Nach diesen, doch recht traurigen, Besichtigungen standen nun für
die nächsten Tage fröhlichere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm.
Erstes Ziel war der
eindrucksvolle Königspalast. Dieser befindet sich in der Nähe des Sisowath
Quays am Flussufer des Tonle Sap. Erbaut wurde er 1813 und besteht aus vielen
einzelnen, kleineren Gebäuden. Seit einigen Jahrzehnten lebt die Königsfamilie
wieder auf dem Gelände, weshalb nicht alle Teile für Besucher zugänglich sind.
Das wohl auffälligste Gebäude ist
der Thronsaal mit einer Höhe von 59m und einem der typischen goldenen
Spitzdächer. Für Amtshandlungen, diplomatische Tagungen oder Staatsempfänge
wird das Gebäude auch heute noch genutzt.
Königspalast - Gebäude mit Thronsaal |
Innerhalb derselben Anlage
befindet sich ein weiterer Komplex – die Silber-Pagode. Diese trägt ihren Namen
aufgrund der echt silbernen Fliesen, die den gesamten Innenraum zieren. Rund herum
befinden sich jede Menge Stupas und schön angelegte Gärten.
Die Silberpagode |
Die Silberpagode |
Während unseres Rundgangs war es
extrem heiß und schwül. Die Temperaturen waren noch deutlich höher als in
Indonesien und die Luftfeuchtigkeit brachte uns gewaltig ins Schwitzen. Vor
allem auch, weil man sich natürlich auch an die Kleiderordnung zu halten hatte
und Schultern und Knie bedeckt werden mussten und so kämpften wir uns also "dick angezogen" über das Gelände.
Statue des Königs auf einem Pferd |
Stupas in den Gärten der Silber-Pagode |
Insgesamt war der Königspalast echt sehenswert, auch wenn viele Gebäude nicht betreten oder das Innere besichtigt werden durfte. Wir marschierten durch Gärten und entlang von Grünflächen, vorbei an einigen Musikern, die traditionelle Instrumente spielten. Kurz vor dem Ausgang zeigte eine Frau an einem Webstuhl ihr Können und verkaufte hübsche Geldbeutel und kleine Täschchen.
Anschließend gönnten wir uns
etwas ganz Besonderes – ein echtes Paulaner-Hefeweizen und Weißwürste. Genau genommen,
nur Manu und Michl. Lang unterwegs hin oder her, Hefeweizen mag ich trotzdem
nicht. Rösti mit Pilzrahmsoße ließ ich mir dafür aber nicht entgehen ;) und das
alles in einem beinahe echten „German Beergarden“ ;)
Prost ;) |
Gestärkt konnte die
Erkundungstour weitergehen und wir machten uns auf zum Phsar Thmey, dem Central
Market und somit größten Markt Phnom Penhs. Dieser ist durch seine auffällige
Bauweise und die gelbe Kuppel schon von weitem zu erkennen und wir verbrachten
so einige Zeit mit Stöbern, Handeln und auch ein bisschen Einkaufen.
Der Phsar Thmey - der große Markt |
Hier gab
es allerdings wirklich nur Klamotten, Schmuck, Tücher, Taschen und sonstigen
Ramsch, dafür aber keine Lebensmittel wie es sonst oft auf Märkten üblich ist.
Besichtigt haben wir auch noch
den Wat Phnom, die wohl berühmteste Stupa Phnom Penhs, die der Stadt ihren
Namen gab. Einer Legende nach soll eine Frau namens Penh im Jahr 1372 einen
Baum aus dem Fluss gefischt haben, in dem sich vier Buddha-Statuen befanden. Ihnen
zu Ehren baute sie einen Hügel (Phnom) und einen kleinen Tempel. Die Umgebung
rund um den Tempel nannte man später „Phnom (nach dem Hügel) Penh (nach seiner
Gründerin)“.
Wat Phnom |
Der Wat Phnom befindet sich
tatsächlich auf einem 27m hohen künstlichen Hügel im Nordosten der Stadt. Über reich
verzierte Treppen erreicht man den Tempel, der sich besonders durch seine
farbenfrohen Wandmalereien und den sitzenden, goldenen Buddha auszeichnet. Der umliegende
Park erfreut sich auch bei einheimischen großer Beliebtheit und es wimmelt von
Familien, Straßenverkäufern und Touristen.
Der sogenannte „Russische Markt“,
der vor allem für seine Seide berühmt ist, war eher ein Reinfall. Unspektakulär,
vollgestopft und wenig einladend und so machten wir uns schnell wieder auf den
Weg. Wir passierten das Unabhängigkeitsdenkmal, das an die Unabhängigkeit von
Frankreich im Jahr 1953 erinnert und zugleich ein Denkmal für die
Kriegsgefangenen ist und ließen uns dann von Mali, unserem TukTuk-Fahrer etwas
außerhalb Phnom Penhs bringen. Hier wollte Michl schießen gehen.
Schon die Fahrt dorthin war
spannend und allein dafür hatte es sich schon gelohnt. Durch die Pampa,
kleinste Gässchen und Viertel Phnom Penhs, die wir sonst sicher nicht besucht
hätten. An dem Militärgelände angekommen, auf dem sich die sogenannte Shooting
Range befindet, wurden wir von einem Kambodschaner in Tarnkleidung, Muskelshirt
und Pilotenbrille in Empfang genommen. Erinnerte ein bisschen an Rambo oder
ähnliche Filme und war mir eher weniger geheuer.
Überall an den Wänden waren
Waffen ausgestellt von denen man sich jetzt eine aussuchen konnte. Je größer,
desto teurer natürlich.
In Kambodscha ist ja beinahe
alles möglich, so kann man hier nicht nur Pistole, M16 oder AK47 schießen, sondern
sogar Handgranaten werfen. Michl entschied sich ganz klassisch für die AK47 und
ein paar Kokosnüsse als Zielscheibe, die natürlich extra kosteten.
Dann gings los. Manu und ich
durften mit in den dunklen, bunkerähnlichen Raum. Ohrschützer auf und dann
wurde losgeballert. Die ersten 25 Schuss im Einzelfeuer, der Rest
vollautomatisch.
Sicher mal eine Erfahrung wert,
aber ich war trotzdem froh, als wir uns wieder ins TukTuk setzen und
davonbrausen konnten. Nicht meine Welt :)
Mehrere Male gingen wir auch noch
mit unserem TukTuk-Fahrer Mali in local Restaurants, wo man eben die
Einheimischen antrifft, nicht nur Touristen. Dabei stellten wir fest, dass auch
die Kambodschaner eine ausgeprägte Trinkkultur haben und Bier in wahren Mengen gebechert
wird. Anschließend ließen wir uns dann gemütlich von unserem leicht
angeheiterten TukTuk-Fahren wieder zurück zur Unterkunft bringen ;)
Wo die Einheimischen essen... |
Nach einer tollen Zeit in Phnom
Penh, die wir spontan auch mal wieder um einen Tag verlängert hatten,
entschieden wir uns mit dem Bus nach Sihanoukville an die Küste zu fahren und
von dort auf die kleine Insel Koh Rong… davon mehr im nächsten Bericht! ;)
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