Dienstag, 6. Januar 2015

Phnom Penh – Hauptstadt mit Charme auf dem Weg zur Metropole



In Kambodscha angekommen hatten wir uns ja erst einmal relativ ausführlich mit der Geschichte des Landes beschäftigt. Nach diesen, doch recht traurigen, Besichtigungen standen nun für die nächsten Tage fröhlichere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm.



Erstes Ziel war der eindrucksvolle Königspalast. Dieser befindet sich in der Nähe des Sisowath Quays am Flussufer des Tonle Sap. Erbaut wurde er 1813 und besteht aus vielen einzelnen, kleineren Gebäuden. Seit einigen Jahrzehnten lebt die Königsfamilie wieder auf dem Gelände, weshalb nicht alle Teile für Besucher zugänglich sind.




Das wohl auffälligste Gebäude ist der Thronsaal mit einer Höhe von 59m und einem der typischen goldenen Spitzdächer. Für Amtshandlungen, diplomatische Tagungen oder Staatsempfänge wird das Gebäude auch heute noch genutzt.

Königspalast - Gebäude mit Thronsaal


Innerhalb derselben Anlage befindet sich ein weiterer Komplex – die Silber-Pagode. Diese trägt ihren Namen aufgrund der echt silbernen Fliesen, die den gesamten Innenraum zieren. Rund herum befinden sich jede Menge Stupas und schön angelegte Gärten.

Die Silberpagode
Die Silberpagode

Während unseres Rundgangs war es extrem heiß und schwül. Die Temperaturen waren noch deutlich höher als in Indonesien und die Luftfeuchtigkeit brachte uns gewaltig ins Schwitzen. Vor allem auch, weil man sich natürlich auch an die Kleiderordnung zu halten hatte und Schultern und Knie bedeckt werden mussten und so kämpften wir uns also "dick angezogen" über das Gelände.

Statue des Königs auf einem Pferd
Stupas in den Gärten der Silber-Pagode


Insgesamt war der Königspalast echt sehenswert, auch wenn viele Gebäude nicht betreten oder das Innere besichtigt werden durfte. Wir marschierten durch Gärten und entlang von Grünflächen, vorbei an einigen Musikern, die traditionelle Instrumente spielten. Kurz vor dem Ausgang zeigte eine Frau an einem Webstuhl ihr Können und verkaufte hübsche Geldbeutel und kleine Täschchen.



Anschließend gönnten wir uns etwas ganz Besonderes – ein echtes Paulaner-Hefeweizen und Weißwürste. Genau genommen, nur Manu und Michl. Lang unterwegs hin oder her, Hefeweizen mag ich trotzdem nicht. Rösti mit Pilzrahmsoße ließ ich mir dafür aber nicht entgehen ;) und das alles in einem beinahe echten „German Beergarden“ ;)

Prost ;)
Gestärkt konnte die Erkundungstour weitergehen und wir machten uns auf zum Phsar Thmey, dem Central Market und somit größten Markt Phnom Penhs. Dieser ist durch seine auffällige Bauweise und die gelbe Kuppel schon von weitem zu erkennen und wir verbrachten so einige Zeit mit Stöbern, Handeln und auch ein bisschen Einkaufen.

Der Phsar Thmey - der große Markt


Hier gab es allerdings wirklich nur Klamotten, Schmuck, Tücher, Taschen und sonstigen Ramsch, dafür aber keine Lebensmittel wie es sonst oft auf Märkten üblich ist.




Besichtigt haben wir auch noch den Wat Phnom, die wohl berühmteste Stupa Phnom Penhs, die der Stadt ihren Namen gab. Einer Legende nach soll eine Frau namens Penh im Jahr 1372 einen Baum aus dem Fluss gefischt haben, in dem sich vier Buddha-Statuen befanden. Ihnen zu Ehren baute sie einen Hügel (Phnom) und einen kleinen Tempel. Die Umgebung rund um den Tempel nannte man später „Phnom (nach dem Hügel) Penh (nach seiner Gründerin)“.

Wat Phnom

Der Wat Phnom befindet sich tatsächlich auf einem 27m hohen künstlichen Hügel im Nordosten der Stadt. Über reich verzierte Treppen erreicht man den Tempel, der sich besonders durch seine farbenfrohen Wandmalereien und den sitzenden, goldenen Buddha auszeichnet. Der umliegende Park erfreut sich auch bei einheimischen großer Beliebtheit und es wimmelt von Familien, Straßenverkäufern und Touristen.




Der sogenannte „Russische Markt“, der vor allem für seine Seide berühmt ist, war eher ein Reinfall. Unspektakulär, vollgestopft und wenig einladend und so machten wir uns schnell wieder auf den Weg. Wir passierten das Unabhängigkeitsdenkmal, das an die Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1953 erinnert und zugleich ein Denkmal für die Kriegsgefangenen ist und ließen uns dann von Mali, unserem TukTuk-Fahrer etwas außerhalb Phnom Penhs bringen. Hier wollte Michl schießen gehen.
Schon die Fahrt dorthin war spannend und allein dafür hatte es sich schon gelohnt. Durch die Pampa, kleinste Gässchen und Viertel Phnom Penhs, die wir sonst sicher nicht besucht hätten. An dem Militärgelände angekommen, auf dem sich die sogenannte Shooting Range befindet, wurden wir von einem Kambodschaner in Tarnkleidung, Muskelshirt und Pilotenbrille in Empfang genommen. Erinnerte ein bisschen an Rambo oder ähnliche Filme und war mir eher weniger geheuer.
Überall an den Wänden waren Waffen ausgestellt von denen man sich jetzt eine aussuchen konnte. Je größer, desto teurer natürlich.


In Kambodscha ist ja beinahe alles möglich, so kann man hier nicht nur Pistole, M16 oder AK47 schießen, sondern sogar Handgranaten werfen. Michl entschied sich ganz klassisch für die AK47 und ein paar Kokosnüsse als Zielscheibe, die natürlich extra kosteten.


Dann gings los. Manu und ich durften mit in den dunklen, bunkerähnlichen Raum. Ohrschützer auf und dann wurde losgeballert. Die ersten 25 Schuss im Einzelfeuer, der Rest vollautomatisch.
Sicher mal eine Erfahrung wert, aber ich war trotzdem froh, als wir uns wieder ins TukTuk setzen und davonbrausen konnten. Nicht meine Welt :)

Mehrere Male gingen wir auch noch mit unserem TukTuk-Fahrer Mali in local Restaurants, wo man eben die Einheimischen antrifft, nicht nur Touristen. Dabei stellten wir fest, dass auch die Kambodschaner eine ausgeprägte Trinkkultur haben und Bier in wahren Mengen gebechert wird. Anschließend ließen wir uns dann gemütlich von unserem leicht angeheiterten TukTuk-Fahren wieder zurück zur Unterkunft bringen ;)


Wo die Einheimischen essen...
Nach einer tollen Zeit in Phnom Penh, die wir spontan auch mal wieder um einen Tag verlängert hatten, entschieden wir uns mit dem Bus nach Sihanoukville an die Küste zu fahren und von dort auf die kleine Insel Koh Rong… davon mehr im nächsten Bericht! ;)

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