Wir nutzten Siem Reap als
Ausgangspunkt für unsere dreitägige Erkundungstour durch Angkor Wat. Ein
Dreitages-Ticket kostet inzwischen 40$, ist also nicht gerade billig und kann
an drei beliebigen Tagen innerhalb einer Woche genutzt werden. Dafür wird ein
Foto von einem gemacht, damit das Ticket auch nicht weitergegeben werden kann.
Angkor Wat - Haupttempel |
Insgesamt ist Angkor Wat die
bekannteste, als auch größte Tempelanlage Kambodschas und Hauptattraktion der
gesamten Region. Mitten im kambodschanischen Dschungel tanzen Elfen und lächeln
die Götter. Ihr Antlitz schmückte die Tempel der einst größten Stätte der Welt:
Angkor. Etwa eine Million Menschen haben im 12. Jahrhundert in dieser Vielzahl
an Tempelanlagen gelebt, verteilt auf einer Gesamtfläche von etwa 1.000 km².
Als Erbauer Angkor Wats gilt
Suryavarman II.. Dieser eroberte im Jahre 1113 den Thron Angkors, nachdem er
das gespaltene Khmer-Reich wiedervereinigt hatte. Suryavarman II. ließ Angkor
Wat als seinen zentralen Tempel errichten. Vor ungefähr tausend Jahren wurden
die Tempelanlagen aus kunstvoll bearbeiteten Sandsteinen zusammengesetzt. Im
15. Jahrhundert verließen die Khmer plötzlich ihre unzerstörten Tempel. Niemand
kennt heute den Grund dafür. Erst vor 150 Jahren entdeckten die französischen
Kolonialherren das versunkene Königreich.
Angkor Wat - Haupttempel |
Nach kurzer Fahrt durch Siem Reap und einen Wald tauchen sie auf – die Tempel von denen man zuerst nur Teile sieht. Still. Einsam. Schön.
Aber kaum um die nächste Kurve
gefahren ist es zwar immer noch schön, aber sicher nicht mehr einsam. Der
Haupteingang und damit die anderen Touristen und Busreisegruppen tauchen auf ;)
...der 190m breite Wassergraben, der ganz Angkor Wat umgibt... |
Angkor Wat - Haupttempel |
Wenn von Angkor die Rede ist, ist
zumeist Angkor Wat gemeint - der bekannteste Tempel im Zentrum der einstigen
Riesenstadt. Bis heute gehört er zu den größten Sakralbauten der Welt. Charakteristisch
sind besonders seine fünf Türme, von denen aus jeder Perspektive mindestens
drei zu sehen sind. Umgeben ist der Tempel von einem breiten Wassergraben,
ähnlich einem Burggraben, sodass die Anlage geschützt und nur über eine breite
Brücke im Westen zugänglich ist. Innen befindet sich eine riesige Freifläche
und ein schnurgerader Weg, der einen zielstrebig zum Haupttempel führt. An
Angkor Wat erkennt man beispielhaft den Baustil der Angkor-Zeit: Das Heiligtum
hat eine exakte Symmetrie und der zentrale und höchste der fünf Türme
verkörpert den Berg Meru, für die Khmer das „Zentrum der Welt“.
Innerhalb des Tempels, aber auch
an vielen Außenwänden findet man kunstvolle Fresken und in Stein gemeißelte
Figuren, Formen und Verzierungen. Viele davon sind Portraits der damaligen
Herrscher, aber auch hinduistische Götter wie Shiva und Vishnu, Fabelwesen oder
lächelnde Buddhas. Keine der Steinmeißelungen gleicht der anderen und es ist
unmöglich zu schätzen, wie viele es sind. Einzigartig und wunderschön zugleich. Angeblich erzählen sie Geschichten aus der damaligen Zeit. Ohne sie wären viele Details noch ungewiss, doch auch ihre Hintergründe sind nicht vollständig entschlüsselt.
Wände voller in Stein gemeißelter Figuren und Geschichten |
Wir waren einige Stunden mit der
Besichtigung dieses einzigartigen Bauwerks beschäftigt. Bestiegen den höchsten
Turm, dessen Besteigung aufgrund der unheimlich steilen Stufen einst sehr
spektakulär war. Heutzutage wurde aus Sicherheitsgründen eine hölzerne Treppe
davor aufgebaut, die zwar auch steil, aber weit weniger spektakulär ist. Die
Aussicht von oben ist dennoch schön. Viel grün, viele Tempel... und ein erster Hinweis auf die gewaltige Größe des gesamten Areals.
Die steile Treppe - heute aus Holz |
Wir liefen natürlich durch alle
Gässchen und über das gesamte Gelände…auf der einen Seite wimmelte es von
Souvenirverkäufern und Touristenabzockern. Den einzigen Profiteuren des Massentourismus
rund um Angkor Wat. Wir bummelten entlang bis es zu schütten begann. Es regnete
wie aus Kübeln und wir suchten Schutz unter der Plastikplane eines kleinen
Souvenirstands und Restaurants. Während wir warteten ließen sich zwei kleine
Kinder auch von den warnenden Worten des Vaters nicht davon abhalten, ein Bad
in den entstandenen schlammigen Pfützen zu nehmen. Es war eine Freude ihnen
zuzusehen.
Plantschen im Regen muss sein ;) |
An einem Morgen schafften wir es
tatsächlich ganz früh aufzustehen und wurden schon um 5.00 Uhr von unserem
TukTuk-Fahrer Kah abgeholt. Ziel: Sonnenaufgang über Angkor Wat. Ein schöner
Anblick der das frühe Aufstehen durchaus belohnte. Allein waren wir dabei aber natürlich nicht. Eines der vielen Highlights auf dem Reiseprogramm der meisten Touristen.
Aber auch andere Tempel sind
absolut sehenswert und sollten nicht zugunsten Angkor Wats vernachlässigt
werden. Hinter den Stadtmauern der ehemaligen Hauptstadt Angkor Thom mit einer
Länge von 3 x 3 km befinden sich unzählige Tempel, die mehr oder weniger gut
erhalten blieben. Zu den Highlights von Angkor Thom gehört auch der Bayon, der
sich recht schnell zu meinem Lieblingstempel entwickelt hat. Er wirkt ganz
anders als Angkor Wat selbst. Aus der Ferne bei weitem nicht so detailverliebt,
sondern ähnelt eher einem grauen Trümmerhaufen ;)
Bayon - der "graue Trümmerhaufen" ;) |
Baustelle - und es sind tatsächlich Bauarbeiter da... ein seltener Anblick. |
Da es ja zuvor geregnet hatte, standen große Teile des Tempels "unter Wasser". Zum Glück hatten wir ja ohnehin nur FlipFlops an und wenn es keinen Weg rundherum hatte, so hieß es eben immer wieder "Augen zu und durch"... und zwar durch die trübe Brühe, die sich überall gesammelt hatte und teilweise auch über knöcheltiefe Pfützen bildete. Platsch platsch... auch von den Wänden tropfte es, innen war es oft dunkel und erinnerte somit an eine Tropfsteinhöhle. Sicher ein Paradies für Spinnen, ein bissl gegraust hats mir bei dem Gedanken ja schon ;) Dafür war es draußen umso schöner, auch wenn auch hier an vielen Stellen bereits Verfall zu erkennen ist. Der Stein ist meist eher grün oder schwarz als grau, was vermutlich am Bewuchs durch Algen, Moos oder auch Schimmel liegt.
Die Perfektion im Detail erkennt
man erst bei näherem Betrachten, spätestens aber auf der zweiten Galerie. Dort
fallen sie sofort ins Auge – Gesichter. Der Bayon-Tempel besteht aus 54 Türmen
mit je 4 Gesichtern, die jeweils exakt in eine Himmelsrichtung blicken. Egal wo
man sich befindet ist man von mindestens 12 der insgesamt 216 steinernen Gesichter
mit leeren Augen umgeben. Sie blicken entweder frontal oder im Halbprofil milde
lächelnd auf den Gast hernieder oder direkt ins Angesicht. Gesichter überall –
egal wohin man schaut. Absolut faszinierend.
Angeblich ähnelt das Gesicht
„ganz aus Versehen“ dem damaligen Herrscher und Erbauer Jayavarman VII., könnte
aber auch ein Abbild des barmherzig lächelnden Buddhas sein. Jedenfalls ist der Bayon ein bekanntes Symbol Kambodschas und ist heute auch oft Sinnbild für die freundliche und hilfsbereite Art der Khmer.
Den nächsten Tempel den wir
besucht haben, war recht hübsch und weniger gut besucht. Genaugenommen waren
wir mit unserem TukTuk auf dem Weg vom einen zum anderen Tempel und haben einen
kurzen Stopp zur Besichtigung genutzt. Wir hatten ja noch nicht genügend Tempel besichtigt. Da ging noch mehr ;)
Leider kann ich mich an den Namen
nicht mehr erinnern, vllt finden wirs ja durch googlen noch raus. Solange nenne
ich ihn nur den Stufentempel, da er aus vielen einzelnen Türmen auf einem
Tempel besteht. Dort hinauf kommt man nur über recht hohe, steile Steinstufen.
Der Aufstieg ist kein Problem, beim Abstieg gabs kaum jemanden, der sich nicht
an der Mauer festgehalten hätte.
Die steile Treppe auf den "Stufentempel" |
Die steile Treppe auf den "Stufentempel" |
Die Aussicht war wirklich hübsch. Viel Wald
rundherum, in der Ferne ein paar andere Tempel. Jetzt war auch das Wetter wieder klasse. Ein einziger Regenguss und das in dem Moment, in dem wir bereits mit der Besichtigung Angkor Wats fertig waren. Da können wir uns wohl kaum beschweren.
Wie ihr schon festgestellt habt, gibts mal wieder ne ganze Menge Fotos. Wir konnten uns aber wie so oft einfach nicht entscheiden...
Unsere weiteren Erkundungstouren (und natürlich Fotos ;)) gibt’s im nächsten Eintrag zu lesen. Keine Sorge, der ist auch quasi schon fertig. Ihr müsst also nicht all zu lange darauf warten! ;)
Unsere weiteren Erkundungstouren (und natürlich Fotos ;)) gibt’s im nächsten Eintrag zu lesen. Keine Sorge, der ist auch quasi schon fertig. Ihr müsst also nicht all zu lange darauf warten! ;)
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