Montag, 2. März 2015

Siem Reap – Mehr als nur das Tor zu Angkor Wat und dem Tonle Sap See

Von Koh Rong aus machten wir uns auf den langen…besser gesagt, seeeehr langen, Weg nach Siem Reap.
Zuerst ging es morgens mit dem Boot von Koh Rong wieder ans Festland nach Sihanoukville. Dort verbrachten wir noch eine Nacht in einer sehr günstigen Unterkunft und ließen uns abends das Essen bei einem Deutschen schmecken. Es gab richtig leckere Schnitzel, Spätzle und zum Nachtisch auch noch Kaiserschmarrn. Nicht zu vergessen natürlich das Bier. Ein Traum.

Siem Reap - rund um den alten Markt
Schon um 5.30 Uhr am nächsten Morgen wurden wir abgeholt und zum Bus nach Siem Reap gebracht. Wie bereits die letzten Male, sobald ein Termin einzuhalten war, hatte Michl die Nacht natürlich woanders verbracht und die Abfahrt verpasst. Wir hatten ihm noch seine Sachen zusammen gepackt und das Busticket bereit gelegt, in der Hoffnung er käme noch rechtzeitig. Manchmal konnten wir uns auch wirklich nicht genug wundern. Irgendwie hat er es doch immer noch geschafft – zwar hatte er das Shuttle zum Bus verpasst und dieser war auch bereits losgefahren, beim dritten Halt innerhalb Sihanoukvilles stieg er dann aber ein. Müde und abgehetzt, aber das war ja egal. Gerade noch rechtzeitig hatte er sich von einem Moto-Fahrer in wilder Fahrt zur Station bringen lassen. Eine lange Busfahrt stand uns bevor, also genug Zeit zum Schlafen ;)

Siem Reap - rund um den alten Markt
Von Sihanoukville nach Siem Reap lagen etwa 500km Strecke, sowie einmal Umsteigen in Phnom Penh vor uns. Dafür sollten wir letztendlich fast 17 Stunden unterwegs sein, in einem der bereits erwähnten vollen, karaoke-bedröhnten, ungepolsterten und mehr oder weniger klimatisierten Busse. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie die Straßenverhältnisse waren. Schlaglöcher, Staub und roter Sand, dazwischen erneut Regen, wie immer wenn wir in einem Bus saßen und natürlich noch viel mehr Schlaglöcher. Gemütliches Reisen sieht anders aus, dafür war es aber eben wieder einmal unschlagbar billig gewesen ;) Außerdem hätten auch teurere Busse kaum mehr Komfort geboten und die Straßen machts ja auch nicht besser.

Siem Reap - hübsch am Fluss gelegen
Irgendwann kamen wir dann tatsächlich an, wurden von einem TukTuk-Fahrer abgeholt und zur Unterkunft gebracht. Die war wirklich hübsch und sauber und wie wir am nächsten Morgen feststellten, war auch die Lage klasse.

Oft wird Siem Reap nur als Tor zu den Tempelanlagen von Angkor Wat oder als Ausgangspunkt für Ausflüge zum Tonle Sap-See genutzt und selbst ein bisschen vernachlässigt. Das ist aber schade, da Siem Reap selbst eine charmante kleine Stadt mit eher ländlichem Flair ist. Seit den 1960er Jahren legte sie aber einen Aufstieg hin und entwickelte sich zum Hotspot der Region und mit ihren Bars, Restaurants, Luxushotels und Spas zu einem Symbol für das neue, aufstrebende Kambodscha.
Uns war aber gerade die kleinstädtische, wuselige Atmosphäre bei weitem sympathischer.


Allgemein hatte uns Siem Reap sehr gut gefallen, so gut, dass wir quasi ein bisschen verhockt sind, nachdem uns Michl nach einer Woche verlassen hatte… ;)
Mit ihm hatten wir uns natürlich noch Angkor Wat besichtigt. Mehr dazu im nächsten Bericht.

Psar Chaa - Old Market
Old Market
Wir besuchten die Altstadt, die direkt auf der anderen Seite des Flusses lag. Dort befindet sich der sogenannte „Psar Chaa“, der alte Markt. Dort gibt es neben den üblichen Klamotten, Tüchern und Taschen auch jede Menge Ölgemälde zu kaufen. Die ganze Zeit umweht einen der Geruch von altem Fisch, der zu lange in der Hitze liegen musste und anderen ähnlich appetitlichen Lebensmitteln. Das eine oder andere Mal mussten wir die Markthalle sturzartig wieder verlassen, weil sich uns der Magen aufstellte. Spannend sind solche Märkte aber allemal, besonders morgens, wenns noch nicht so heiß und damit nicht so stinkig ist. Wir haben uns fleißig mit T-Shirts, Pluderhosen und sogar Ölbildern eingedeckt und hätten auch noch viiiiel mehr einkaufen können. Die Verkäufer haben sich sicher gefreut, auch wenn Manu die Preise mal wieder ganz schön gedrückt hat ;)

Old Market
Old Market
Old Market
Bei den Lebensmitteln sind die Verkäufer weniger aufdringlich, dafür aber umso entspannter. Den Tag verbringt man inmitten seiner Verkaufswaren,… man schläft, sitzt, isst und tratscht während man es sich auf Obst, Gemüse und Co. gemütlich macht ;)

Old Market
Old Market
Mehrere Abende verbrachten wir in der sogenannten Pub Street. Genau genommen sind es zwei sich kreuzende Straßen, in denen sich ein Pub am anderen befindet. Nachts sind die Straßen für den Verkehr gesperrt und überall dröhnt laute Musik. Dann wird die Straße zur Tanzfläche und besonders zwischen den beiden Bars „Angkor What?!“ und der „Temple Bar“ steppt richtig der Bär. Dazu lässt man sich das Happy-Hour-Bier für 0,50$ schmecken und bestaunt die bunte Mischung aus Locals und Touristen auf der Straße.

Pub Street
Pub Street
Allgemein wird in Siem Reap einiges für Touristen getan und die Stadt ist nachts bunt beleuchtet, bietet einen Night Market und jede Menge kleine Straßenstände, an denen es verschiedenstes Essen, aber auch leckere frischgepresste Säfte und Shakes gibt. Viele Restaurants hatten wir durchprobiert. Oft bekamen wir fette Bücher mit Fotos aller Gerichte als Speisekarte. Erleichterte die Auswahl wenn es am Englisch mal wieder haperte. Aufs Foto getippt und abgewartet was man zu Essen bekam ;) Allerdings hatten wir oft am Ende schon wieder vergessen, was uns eventuell am Anfang lecker vorkam und so viele Finger zum Seitenmerken hat man einfach nicht...

Fotobuch als Speisekarte
Dennoch hing uns das Essen inzwischen ziemlich zum Hals heraus, was besonders auch dem überall vorherrschenden Koriander zuzuschreiben war und so waren wir umso glücklicher als wir auf das „Haus Bremen“ stießen.

Siem Reap - Beleuchtung bei Nacht
Ein deutsches Restaurant – in dem man wirklich gutes, deutsches Essen bekommt. Dieter, der Inhaber und seine vietnamesische Frau Hang waren unheimlich nett und so verbrachten wir in unserer zweiten Woche in Siem Reap quasi jeden Abend dort. Das Essen war super, große Portionen zu guten Preisen und viele lustige Gespräche sorgten dafür, dass uns nicht langweilig wurde. Vermutlich sind wir unter anderem auch deshalb deutlich länger in Siem Reap geblieben als zuerst geplant. Das Städtchen hatte es uns einfach angetan, auch wenn das Meer fehlte ;)
Dort im Haus Bremen lernten wir auch den Schwaben Klaus kennen, von dem jeder noch so sparsame Mensch wirklich noch das Sparen lernen könnte. Mit ihm verbrachten wir doch so einige nette Abende (hiermit natürlich ganz liebe Grüße an dich, Klaus!). Zusammen besuchten wir nicht nur die Pub Street, sondern auch den großen Markt, der ein gutes Stück entfernt lag.

Kleine Straßenstände - lecker Fruchtsaft ;)
Jede Menge Kunst in Siem Reap
Während wir also immer mit dem gleichen TukTuk-Fahrer namens Kah die Gegend unsicher machten, hatten wir auch gleich zweimal einen Platten und schauten gerne dabei zu wie der Reifen zum bestimmt hundertsten Mal fachmännisch geflickt wurde ;)

Beim TukTuk-Reifen-Flicken

Beim TukTuk-Reifen-Flicken
Am Abend vor Michls Abflug nach Thailand wollten wir noch etwas Besonderes unternehmen und entschieden uns letztendlich für eine traditionelle Tanzshow mit Dinner-Buffett. Im Nachhinein waren leider weder die Khmer-Tänze (Apsara genannt), noch das Essen wirklich gut und wir waren ein wenig enttäuscht. Im Großen und Ganzen konnte man es bestenfalls als Touri-Attraktion bezeichnen und nicht als die tolle Veranstaltung als die es uns empfohlen wurde. Vollgestopft haben wir uns natürlich trotzdem ;)
Traditionelle Khmer-Tänze
Traditionelle Khmer-Tänze
Michl verließ uns also am nächsten Morgen Richtung Thailand und wir beide blieben noch einige Zeit in Kambodscha, bevor wir uns auf den Weg nach Vietnam machten.

Nächstes Mal berichten wir aber erst noch über Angkor Wat, das wir noch zusammen mit Michl besichtigten. Die Tempelanlagen sind nämlich eindrucksvoll genug um einen eigenen Blogeintrag zu füllen.
Außerdem verdient auch unser Ausflug zum Tonle Sap-See eine ausführliche Berichterstattung. ;)

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