Von Koh Rong aus machten wir uns
auf den langen…besser gesagt, seeeehr langen, Weg nach Siem Reap.
Zuerst ging es morgens mit dem
Boot von Koh Rong wieder ans Festland nach Sihanoukville. Dort verbrachten wir
noch eine Nacht in einer sehr günstigen Unterkunft und ließen uns abends das
Essen bei einem Deutschen schmecken. Es gab richtig leckere Schnitzel, Spätzle
und zum Nachtisch auch noch Kaiserschmarrn. Nicht zu vergessen natürlich das
Bier. Ein Traum.
Siem Reap - rund um den alten Markt |
Schon um 5.30 Uhr am nächsten
Morgen wurden wir abgeholt und zum Bus nach Siem Reap gebracht. Wie bereits die
letzten Male, sobald ein Termin einzuhalten war, hatte Michl die Nacht
natürlich woanders verbracht und die Abfahrt verpasst. Wir hatten ihm noch
seine Sachen zusammen gepackt und das Busticket bereit gelegt, in der Hoffnung
er käme noch rechtzeitig. Manchmal konnten wir uns auch wirklich nicht genug
wundern. Irgendwie hat er es doch immer noch geschafft – zwar hatte er das
Shuttle zum Bus verpasst und dieser war auch bereits losgefahren, beim dritten
Halt innerhalb Sihanoukvilles stieg er dann aber ein. Müde und abgehetzt, aber
das war ja egal. Gerade noch rechtzeitig hatte er sich von einem Moto-Fahrer in wilder Fahrt zur Station bringen lassen. Eine lange Busfahrt stand uns bevor, also genug Zeit zum Schlafen
;)
Siem Reap - rund um den alten Markt |
Von Sihanoukville nach Siem Reap lagen
etwa 500km Strecke, sowie einmal Umsteigen in Phnom Penh vor uns. Dafür sollten
wir letztendlich fast 17 Stunden unterwegs sein, in einem der bereits erwähnten
vollen, karaoke-bedröhnten, ungepolsterten und mehr oder weniger klimatisierten
Busse. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie die Straßenverhältnisse waren. Schlaglöcher, Staub und roter Sand, dazwischen erneut Regen, wie immer wenn wir in einem Bus
saßen und natürlich noch viel mehr Schlaglöcher. Gemütliches Reisen sieht
anders aus, dafür war es aber eben wieder einmal unschlagbar billig gewesen ;) Außerdem hätten auch teurere
Busse kaum mehr Komfort geboten und die Straßen machts ja auch nicht besser.
Siem Reap - hübsch am Fluss gelegen |
Irgendwann kamen wir dann
tatsächlich an, wurden von einem TukTuk-Fahrer abgeholt und zur Unterkunft
gebracht. Die war wirklich hübsch und sauber und wie wir am nächsten Morgen
feststellten, war auch die Lage klasse.
Oft wird Siem Reap nur als Tor zu
den Tempelanlagen von Angkor Wat oder als Ausgangspunkt für Ausflüge zum Tonle
Sap-See genutzt und selbst ein bisschen vernachlässigt. Das ist aber schade, da
Siem Reap selbst eine charmante kleine Stadt mit eher ländlichem Flair ist. Seit
den 1960er Jahren legte sie aber einen Aufstieg hin und entwickelte sich zum
Hotspot der Region und mit ihren Bars, Restaurants, Luxushotels und Spas zu
einem Symbol für das neue, aufstrebende Kambodscha.
Uns war aber gerade die
kleinstädtische, wuselige Atmosphäre bei weitem sympathischer.
Allgemein hatte uns Siem Reap
sehr gut gefallen, so gut, dass wir quasi ein bisschen verhockt sind, nachdem uns
Michl nach einer Woche verlassen hatte… ;)
Mit ihm hatten wir uns natürlich
noch Angkor Wat besichtigt. Mehr dazu im nächsten Bericht.
Psar Chaa - Old Market |
Old Market |
Wir besuchten die Altstadt, die
direkt auf der anderen Seite des Flusses lag. Dort befindet sich der sogenannte
„Psar Chaa“, der alte Markt. Dort gibt es neben den üblichen Klamotten, Tüchern
und Taschen auch jede Menge Ölgemälde zu kaufen. Die ganze Zeit umweht einen
der Geruch von altem Fisch, der zu lange in der Hitze liegen musste und anderen
ähnlich appetitlichen Lebensmitteln. Das eine oder andere Mal mussten wir die
Markthalle sturzartig wieder verlassen, weil sich uns der Magen aufstellte.
Spannend sind solche Märkte aber allemal, besonders morgens, wenns noch nicht
so heiß und damit nicht so stinkig ist. Wir haben uns fleißig mit T-Shirts,
Pluderhosen und sogar Ölbildern eingedeckt und hätten auch noch viiiiel mehr
einkaufen können. Die Verkäufer haben sich sicher gefreut, auch wenn Manu die
Preise mal wieder ganz schön gedrückt hat ;)
Old Market |
Old Market |
Old Market |
Bei den Lebensmitteln sind die
Verkäufer weniger aufdringlich, dafür aber umso entspannter. Den Tag verbringt
man inmitten seiner Verkaufswaren,… man schläft, sitzt, isst und tratscht
während man es sich auf Obst, Gemüse und Co. gemütlich macht ;)
Old Market |
Old Market |
Mehrere Abende verbrachten wir in
der sogenannten Pub Street. Genau genommen sind es zwei sich kreuzende Straßen,
in denen sich ein Pub am anderen befindet. Nachts sind die Straßen für den
Verkehr gesperrt und überall dröhnt laute Musik. Dann wird die Straße zur
Tanzfläche und besonders zwischen den beiden Bars „Angkor What?!“ und der
„Temple Bar“ steppt richtig der Bär. Dazu lässt man sich das Happy-Hour-Bier
für 0,50$ schmecken und bestaunt die bunte Mischung aus Locals und Touristen
auf der Straße.
Pub Street |
Pub Street |
Allgemein wird in Siem Reap
einiges für Touristen getan und die Stadt ist nachts bunt beleuchtet, bietet
einen Night Market und jede Menge kleine Straßenstände, an denen es
verschiedenstes Essen, aber auch leckere frischgepresste Säfte und Shakes gibt.
Viele Restaurants hatten wir durchprobiert. Oft bekamen wir fette Bücher mit
Fotos aller Gerichte als Speisekarte. Erleichterte die Auswahl wenn es am Englisch
mal wieder haperte. Aufs Foto getippt und abgewartet was man zu Essen bekam ;) Allerdings hatten wir oft am Ende schon wieder vergessen, was uns eventuell am Anfang lecker vorkam und so viele Finger zum Seitenmerken hat man einfach nicht...
Fotobuch als Speisekarte |
Dennoch hing uns das Essen
inzwischen ziemlich zum Hals heraus, was besonders auch dem überall
vorherrschenden Koriander zuzuschreiben war und so waren wir umso glücklicher
als wir auf das „Haus Bremen“ stießen.
Siem Reap - Beleuchtung bei Nacht |
Ein deutsches Restaurant – in dem
man wirklich gutes, deutsches Essen bekommt. Dieter, der Inhaber und seine
vietnamesische Frau Hang waren unheimlich nett und so verbrachten wir in
unserer zweiten Woche in Siem Reap quasi jeden Abend dort. Das Essen war super,
große Portionen zu guten Preisen und viele lustige Gespräche sorgten dafür,
dass uns nicht langweilig wurde. Vermutlich sind wir unter anderem auch deshalb
deutlich länger in Siem Reap geblieben als zuerst geplant. Das Städtchen hatte
es uns einfach angetan, auch wenn das Meer fehlte ;)
Dort im Haus Bremen lernten wir
auch den Schwaben Klaus kennen, von dem jeder noch so sparsame Mensch wirklich
noch das Sparen lernen könnte. Mit ihm verbrachten wir doch so einige nette
Abende (hiermit natürlich ganz liebe Grüße an dich, Klaus!). Zusammen besuchten
wir nicht nur die Pub Street, sondern auch den großen Markt, der ein gutes
Stück entfernt lag.
Kleine Straßenstände - lecker Fruchtsaft ;) |
Jede Menge Kunst in Siem Reap |
Während wir also immer mit dem
gleichen TukTuk-Fahrer namens Kah die Gegend unsicher machten, hatten wir auch
gleich zweimal einen Platten und schauten gerne dabei zu wie der Reifen zum
bestimmt hundertsten Mal fachmännisch geflickt wurde ;)
Beim TukTuk-Reifen-Flicken |
Beim TukTuk-Reifen-Flicken |
Am Abend vor Michls Abflug nach
Thailand wollten wir noch etwas Besonderes unternehmen und entschieden uns
letztendlich für eine traditionelle Tanzshow mit Dinner-Buffett. Im Nachhinein
waren leider weder die Khmer-Tänze (Apsara genannt), noch das Essen wirklich gut und wir waren
ein wenig enttäuscht. Im Großen und Ganzen konnte man es bestenfalls als
Touri-Attraktion bezeichnen und nicht als die tolle Veranstaltung als die es
uns empfohlen wurde. Vollgestopft haben wir uns natürlich trotzdem ;)
Traditionelle Khmer-Tänze |
Traditionelle Khmer-Tänze |
Nächstes Mal berichten wir aber
erst noch über Angkor Wat, das wir noch zusammen mit Michl besichtigten. Die Tempelanlagen
sind nämlich eindrucksvoll genug um einen eigenen Blogeintrag zu füllen.
Außerdem verdient auch unser
Ausflug zum Tonle Sap-See eine ausführliche Berichterstattung. ;)
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