Samstag, 8. Februar 2014

Nelson – deutsche Wurst und deutsche Unfreundlichkeit

Hey ihr Lieben zuhause, bei euch ist hoffentlich alles so gut wie bei uns?! Endlich haben wir mal Gelegenheit ein bisschen mehr von uns hören zu lassen und unseren Blog endlich mal wieder bissl auf Vordermann zu bringen. War ja auch mal Zeit, waren ja tatsächlich noch vor Weihnachten hängen geblieben. Peinlich, peinlich ;)

Wieder auf der Südinsel in Christchurch gelandet, wollten wir unser also liebes Auto am Campingplatz abholen. Dieser befand sich nur 8km vom Flughafen entfernt und so wollten wir es auch einmal mit Trampen probieren.
Manus Einschätzung zufolge sollte es 20 Minuten dauern, bis einer anhält. Schon das war mir fast zu lang, mir fehlt dazu einfach die Geduld ;) aber tatataaaa…. nach schon 17 Minuten wurden wir von einem netten neuseeländisch-kanadischen Pärchen mitgenommen. Das erste Erfolgserlebnis an diesem Tag.

Am Campingplatz angekommen stand auch unser Autochen noch da und sah so aus wie zu dem Zeitpunkt, als wir es verlassen hatten. Doch dann wollten wir los…und…nichts. Die Batterie war nicht nur leer, sondern sogar fatzenleer und das nach nur 2,5 Wochen rumstehen lassen. Das hat unserem Auto wohl nicht gut getan, aber zum Glück fanden sich auf dem Campingplatz schnell Helfer mit Überbrückungskabel und Auto und so konnte es bald wieder losgehen.
Erste Mission an diesem Tag: WoF.
Der sogenannte „Warrant of Fitness“ (= also quasi die Garantie, dass dein Auto fit und straßentauglich ist) ersetzt hier in Neuseeland den TÜV, ist aber nur eine generelle Überprüfung was so auf den Straßen unterwegs ist und nicht mit dem deutschen TÜV vergleichbar. Außerdem kann beinahe jede Werkstatt den WoF durchführen und er kostet nur zwischen 35 und 50 Dollar. So hieß es auch bei uns „Schlüssel da lassen, in einer Stunde könnt ihr euer Auto wieder abholen!“. Und so kam es zu unserem zweiten Erfolgserlebnis an diesem Tag: unser Auto wurde noch mal durch den WoF gelassen. Das Einzige was zu bemängeln wäre, sind sowieso die Vorderreifen und die waren eben an der Grenze, aber es hat gereicht.

Mit frischem WoF konnte es nun weiter nach Nelson gehen. Es lagen ca. 430km vor uns. Während Manu wie immer gefahren ist, kümmerte ich mich um Straßenkarte, Unterkunft und Sehenswürdigkeiten. Wir haben da eine ganze wunderbare Arbeitsteilung, wie ich finde. Nur Manu beschwert sich manchmal, wenn er schon im Halbschlaf vor dem Lenkrad hängt und ich nicht fahren will, aber das Auto ist halt auch einfach sooo groß ;)
(Manu hätte das etwas anders ausgedrückt, vielleicht ein paar mal mehr das Wort „rumzicken“ oder so, aber da ich zum Glück beim Tippen am längeren Hebel sitze und er nur faul neben dran liegt und Kommentare abgibt, stehts jetzt so da, wie es da steht ;) )

Gegen Abend erreichten wir Nelson und da wir noch mal ein Bett zum Schlafen haben wollten, vor wir am Abel Tasman Coastal Track nur noch Zelten können, hatte ich uns ein wunderschönes 8-Bett-Zimmer organisiert :)
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass Nelson zur Ferienzeit ein sehr beliebter Urlaubsort ist und so nicht mehr gerade viel zur Auswahl stand. Es war bereits einiges ausgebucht und deshalb nahm ich nach einigen Telefonaten die ersten beiden Betten, die wenigstens im selben Raum zu haben waren. Schon davon konnte man nicht mehr automatisch ausgehen.
An sich ein echt cooles Hostel, das wurde uns aber erst nach der ersten Nacht klar. Die erste Nacht war alles andere als cool. Es war übertrieben laut und stickig in dem Zimmer. Irgendjemand meinte, mitten in der Nacht die Fenster schließen zu müssen und so stank es morgens beim Aufstehen wie in einem Puma-Käfig. Merke: in einem Raum mit mehr als 2 Personen – niemals und das meine ich so, niemals die Fenster schließen. ;)

Nelson selbst ist ein nettes, kleines Städtchen. Unser Hostel befand sich zentral, direkt neben der sogenannten Christ Church. Eine wirklich schöne Kirche muss man sagen, aber schauts euch selber an.




Auf einem Hügel mitten im botanischen Garten befindet sich der geographische Mittelpunkt Neuseelands. Wir sind dorthin spaziert und hatten eine wirklich schöne Aussicht über die Gegend.



   





















Auch der Queens Garden war sehr schön angelegt und einen Besuch wert.

Da wir immer noch nicht genug von Gärten hatten, machten wir noch einen etwas längeren Spaziergang zum Miyazu Japanese Garden.


Abends war dann am Strand ein kleines Festival mit einigen Bands. Dorthin gingen wir mit zwei Mädels, die wir im Hostel kennengelernt hatten und hinterher kochten wir gemeinsam.

Auch die Registration für unser Auto musste erneuert werden und wir konnten das in Nelson erledigen. Diese ganzen Organisationsgeschichten lassen sich in Neuseeland viel einfacher und schneller abwickeln, als in Deutschland. Daran könnte man sich zuhause mal ein Beispiel nehmen. Auto an- und ummelden funktioniert ganz einfach, wird auf der Post vor­genommen und ist eine Sache von wenigen Minuten.
Zu Manus besonderer Freude gibt es in Nelson einen deutschen Metzger, den wir zufällig während eines Stadtbummels entdeckten. Er deckte sich erstmal mit Leberwurst und Landjäger ein. Nur der deutsche Verkäufer war ein echt unfreundlicher Griesgram, bei dem man sich mal wieder dachte: „Bitte denkt nicht, dass wir Deutschen alle so sind!“ ;)

Am 11.01. fuhren wir weiter nach Marahau, unserer letzten Station von wo aus wir den Abel Tasman Coastal Track am nächsten Morgen beginnen wollten. Dafür gingen wir noch einkaufen und packten unsere Rucksäcke.
Alle über den Track erzählen wir euch im nächsten Eintrag – so viel schon jetzt: es war der Wahnsinn! ;)

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