Unser neuer Campervan |
Nachdem wir also unseren Camper abgeholt
und uns gebührend über die wieder gewonnene Freiheit und Flexibilität gefreut
hatten, fuhren wir los in Richtung Blue Mountains. Empfangen wurden wir von
gefühlten Minusgraden und Wolken. Wenigstens ließ sich die Sonne auch noch hin
und wieder sehen. Dann wird es auch gleich angenehmer. Außerdem war uns ja schon vor Australien klar, dass es in
Sydney und Umgebung auch oft noch kalt sein kann zu dieser Jahreszeit, besonders nachts - ist ja
schließlich Winter und dazu gemäßigtes Klima. Erst wenn man weiter in Richtung
Norden kommt, wird es erst subtropisch, dann tropisch und damit natürlich auch
wärmer. Wir hatten also nichts anderes erwartet und waren bislang auch noch
recht zufrieden, da das Wetter in Sydney ja sogar richtig gut war.
Am ersten Nachmittag verbrachten
wir ein bisschen Zeit im größten Städtchen in den Blue Mountains, Katoomba und
besuchten die Wentworth Falls, die mal wieder nicht mehr als einen kurzen
Spaziergang vom Carpark entfernt lagen. Schon hier im ersten Nationalpark
unserer Australien-Reise mussten wir feststellen, dass wandern in Australien
deutlich schwieriger durch zu führen ist als in Neuseeland. Die meisten Wege
sind nur sehr kurz und auch für Flip-Flops-Träger einfach zu bewältigen. Wir
beschlossen also uns für den nächsten Tag eine etwas längere Strecke zu suchen.
Wentworth Falls von oben - erste Stufe |
Wentworth Falls auf dem Weg nach unten ;) |
Uuund runter gehts... |
Diese Nacht sollte die erste von
vielen in unserem Camper sein. Wir waren gespannt, hatten wir doch dieses Mal
mit Kühlschrank und kleinem DVD-Player deutlich mehr Luxus zu erwarten als noch
im eigenen Auto in Neuseeland. Wir entschieden uns auf einem kostenlosen
Campingplatz inmitten des Blue Mountains Nationalparks zu schlafen. So viel sei
gesagt – dies war die mit Abstand kälteste Nacht und sogar zu zweit, in Decken
und Schlafsäcke eingemummelt, war es hin und wieder lausig kalt. Ab hier konnte
es eigentlich nur noch wärmer werden…
Leider hatte unser Camper
beschlossen schon am ersten Abend mit Licht, Kühlschrank und DVD überfordert zu
sein und – Klick – saßen wir bereits um 19.00 Uhr in völliger Dunkelheit.
Sobald man mehrere Geräte gleichzeitig nutzte ging gar nichts mehr. Das sollte
uns in den nächsten Tagen noch häufiger passieren und sorgte nicht gerade für
Freude unsererseits – aber mehr davon im nächsten Blog.
Unser erster Abend endete so aber
natürlich ungewohnt früh!
Blue Mountains National Park - Sandsteinplateaus |
Die Blue Mountains sind eine Art
Mittelgebirge, das zur sogenannten Great Dividing Range gehört und dessen
Vielzahl an Sandstein-plateaus sich etwa 50-100 km nordwestlich von Sydney
befinden. Geprägt ist das Landschaftsbild hauptsächlich durch tiefe Schluchten,
viele Wasserfälle, dichte Wälder und interessante Felsformationen. Die gesamte Region
gehört zum UNESCO Greater Blue Mountains World Heritage Area (Weltkulturerbe),
das viele Naturschutzgebiete umfasst.
Ihren Namen erhielten die Blue
Mountains (Blaue Berge) durch die ätherischen Öle, die aus den für die Region
charakteristischen Eukalyptuswäldern ausströmen. Bei warmer Luft verflüchtigen
sich diese Öle und es entsteht der typische blaue Dunst. Überzeugt euch selbst…
es wirkt wirklich bläulich.
Blaue Berge - ein passender Name |
Eine der bekanntesten
Sehenswürdigkeiten und quasi das Wahrzeichen der Blue Mountains sind die „Three
Sisters“ (Drei Schwestern). Diese bizarre Felsformation ist durch Erosion
entstanden und symbolisiert die Legende der drei Aboriginee-Schwestern Meehni
(922m), Wimlah (918m) und Gunnedoo (906m).
Three Sisters |
Three Sisters |
Das konnten wir uns natürlich
nicht entgehen lassen und besuchten sie am nächsten Morgen. Da wir die überteuerten
Preise fürs Parken absolut nicht einsahen, stellten wir unseren Camper weiter
entfernt ab und nahmen den längeren Weg entlang einer Schlucht gerne in Kauf.
Hübsch sahen sie aus, die Three Sisters… und voll wars auch. Jede Menge
Touristen zu denen wir jetzt natürlich auch irgendwie gehören, nachdem wir hier ja nur noch Urlaub machen und nicht mehr arbeiten ;)
Relativ spontan entschieden wir uns für
den Weg die „Giant Stairway“ hinunter. Das bedeutet so viel wie „riesige
Treppe“ und traf auch zu. Mehr als 800 Stufen führen über 300m in die Tiefe,
hinunter ins Jamison Valley. Die Stufen sind uneben und direkt aus dem groben
Fels gehauen, was uns gut gefiel.
Giant Stairway |
Unten im Tal angekommen hatten
wir keine rechte Lust einfach den gleichen Weg wieder nach oben zu laufen und
folgten stattdessen einem Rundweg, der uns über die sogenannten „Furber Steps“
wieder nach oben brachte.
Die Ausblicke waren wunderschön
und so kamen wir beide doch noch zu unserer etwas längeren Runde.
Furber Steps |
Von den Blue Mountains aus
machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Küste und damit Richtung Wärme –
Port Stephens war unser nächstes Ziel.
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