Samstag, 23. August 2014

Blue Mountains – Ab hier kanns nur noch wärmer werden…


Unser neuer Campervan

Nachdem wir also unseren Camper abgeholt und uns gebührend über die wieder gewonnene Freiheit und Flexibilität gefreut hatten, fuhren wir los in Richtung Blue Mountains. Empfangen wurden wir von gefühlten Minusgraden und Wolken. Wenigstens ließ sich die Sonne auch noch hin und wieder sehen. Dann wird es auch gleich angenehmer. Außerdem war uns ja schon vor Australien klar, dass es in Sydney und Umgebung auch oft noch kalt sein kann zu dieser Jahreszeit, besonders nachts - ist ja schließlich Winter und dazu gemäßigtes Klima. Erst wenn man weiter in Richtung Norden kommt, wird es erst subtropisch, dann tropisch und damit natürlich auch wärmer. Wir hatten also nichts anderes erwartet und waren bislang auch noch recht zufrieden, da das Wetter in Sydney ja sogar richtig gut war.



Am ersten Nachmittag verbrachten wir ein bisschen Zeit im größten Städtchen in den Blue Mountains, Katoomba und besuchten die Wentworth Falls, die mal wieder nicht mehr als einen kurzen Spaziergang vom Carpark entfernt lagen. Schon hier im ersten Nationalpark unserer Australien-Reise mussten wir feststellen, dass wandern in Australien deutlich schwieriger durch zu führen ist als in Neuseeland. Die meisten Wege sind nur sehr kurz und auch für Flip-Flops-Träger einfach zu bewältigen. Wir beschlossen also uns für den nächsten Tag eine etwas längere Strecke zu suchen.

Wentworth Falls von oben - erste Stufe
Wentworth Falls auf dem Weg nach unten ;)
Uuund runter gehts...
Diese Nacht sollte die erste von vielen in unserem Camper sein. Wir waren gespannt, hatten wir doch dieses Mal mit Kühlschrank und kleinem DVD-Player deutlich mehr Luxus zu erwarten als noch im eigenen Auto in Neuseeland. Wir entschieden uns auf einem kostenlosen Campingplatz inmitten des Blue Mountains Nationalparks zu schlafen. So viel sei gesagt – dies war die mit Abstand kälteste Nacht und sogar zu zweit, in Decken und Schlafsäcke eingemummelt, war es hin und wieder lausig kalt. Ab hier konnte es eigentlich nur noch wärmer werden…
Leider hatte unser Camper beschlossen schon am ersten Abend mit Licht, Kühlschrank und DVD überfordert zu sein und – Klick – saßen wir bereits um 19.00 Uhr in völliger Dunkelheit. Sobald man mehrere Geräte gleichzeitig nutzte ging gar nichts mehr. Das sollte uns in den nächsten Tagen noch häufiger passieren und sorgte nicht gerade für Freude unsererseits – aber mehr davon im nächsten Blog.
Unser erster Abend endete so aber natürlich ungewohnt früh!

Blue Mountains National Park - Sandsteinplateaus
Die Blue Mountains sind eine Art Mittelgebirge, das zur sogenannten Great Dividing Range gehört und dessen Vielzahl an Sandstein-plateaus sich etwa 50-100 km nordwestlich von Sydney befinden. Geprägt ist das Landschaftsbild hauptsächlich durch tiefe Schluchten, viele Wasserfälle, dichte Wälder und interessante Felsformationen. Die gesamte Region gehört zum UNESCO Greater Blue Mountains World Heritage Area (Weltkulturerbe), das viele Naturschutzgebiete umfasst.
Ihren Namen erhielten die Blue Mountains (Blaue Berge) durch die ätherischen Öle, die aus den für die Region charakteristischen Eukalyptuswäldern ausströmen. Bei warmer Luft verflüchtigen sich diese Öle und es entsteht der typische blaue Dunst. Überzeugt euch selbst… es wirkt wirklich bläulich.

Blaue Berge - ein passender Name
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten und quasi das Wahrzeichen der Blue Mountains sind die „Three Sisters“ (Drei Schwestern). Diese bizarre Felsformation ist durch Erosion entstanden und symbolisiert die Legende der drei Aboriginee-Schwestern Meehni (922m), Wimlah (918m) und Gunnedoo (906m).

Three Sisters
Three Sisters
Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und besuchten sie am nächsten Morgen. Da wir die überteuerten Preise fürs Parken absolut nicht einsahen, stellten wir unseren Camper weiter entfernt ab und nahmen den längeren Weg entlang einer Schlucht gerne in Kauf. Hübsch sahen sie aus, die Three Sisters… und voll wars auch. Jede Menge Touristen zu denen wir jetzt natürlich auch irgendwie gehören, nachdem wir hier ja nur noch Urlaub machen und nicht mehr arbeiten ;)

Relativ spontan entschieden wir uns für den Weg die „Giant Stairway“ hinunter. Das bedeutet so viel wie „riesige Treppe“ und traf auch zu. Mehr als 800 Stufen führen über 300m in die Tiefe, hinunter ins Jamison Valley. Die Stufen sind uneben und direkt aus dem groben Fels gehauen, was uns gut gefiel.

Giant Stairway
Unten im Tal angekommen hatten wir keine rechte Lust einfach den gleichen Weg wieder nach oben zu laufen und folgten stattdessen einem Rundweg, der uns über die sogenannten „Furber Steps“ wieder nach oben brachte.
Die Ausblicke waren wunderschön und so kamen wir beide doch noch zu unserer etwas längeren Runde.
Furber Steps


Von den Blue Mountains aus machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Küste und damit Richtung Wärme – Port Stephens war unser nächstes Ziel.

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