Freitag, 06.12.13
Morgens ca. 7.22 Uhr auf dem
Weingut „Maven“ in der Nähe von Blenheim.
Irgendwo zwischen Reihe 1 und
298.
Irgendwo zwischen Pflanze 1 und
250.
Wir hatten grade erst mit der
Arbeit angefangen und arbeiteten uns also Bud Rubbend durch die Reihen, als
Manus Stimme aus der Parallelreihe zu mir rüberkam… „Duhuuu Schahaatz, wollen
wir nicht heute schon kündigen?“
Tja, da war er bei mir nicht
grade an der falschen Adresse, es war zwar noch eine weitere Arbeitswoche
geplant, aber wir hatten beide genug :) Einziges Problem, die Kündigungsfrist
von normalerweise 48 Stunden. Doch was solls, Fragen schadet nicht und so
kündigten wir noch an diesem Morgen. „That’s fine“ war die übliche Antwort und
zwar auch auf die Frage, ob eben dieser Freitag auch unser letzter Arbeitstag
sein könnte. Wie viel lockerer es sich den restlichen Tag arbeitete mit der
Aussicht darauf, keinen weiteren Tag zurück aufs Vineyard zu müssen. Wir flogen
beinahe durch die Reihen und der Tag ging dann auch relativ schnell vorbei. Am
Wochenende wurde noch mal ein bisschen gefeiert und am Sonntag verabschiedeten
wir uns dann von allen neu gewonnenen Freunden, was dann doch bereits wieder
ein bisschen ein wehmütiges Gefühl aufkommen ließ. Man lernt so viele Leute
kennen und schließt erstaunlich schnell Freundschaften, aber wie es nun mal ist
beim Reisen…es zieht einen weiter und so kommen vermutlich auch noch viele
weitere Abschiede auf uns zu! Die Zeit im Duncannon und auf den Weinfeldern
rund um Blenheim war jedenfalls eine tolle Erfahrung und wir erinnern uns gerne
daran zurück!
Nachdem wir uns dann also recht
spontan dazu entschlossen hatten zu kündigen, verließen wir Sonntag das
Duncannon mit unklarem Ziel. Ostküste runter Richtung Christchurch war die
ungefähre Planung, die genügte uns fürs erste aber auch völlig. Wir waren ja
wieder „frei“, hatten Zeit und unseren frisch geputzten Sklavenwagen dabei, der
endlich nicht mehr über die unmöglichsten Vineyard-Wege hoppeln musste und nach
Sauger und Waschstraße wieder richtig hübsch aussah.
Ihr könnt euch also vorstellen,
wie gut es uns ging. Bei lauter Musik und offenem Fenster brausten wir den
State Highway 1 am Meer entlang bis – OIL CHANGE – das Lämpchen hatte auf
einmal zu blinken begonnen, obwohl wir das Auto doch erst einen Monat vorher
beim Service gehabt hatten. Das brachte unseren nicht vorhandenen Plan also mal
wieder kurzfristig durcheinander und wir entschieden uns lieber nicht mehr all
zu weit zu fahren und noch eine Nacht in Kaikoura zu verbringen. Am nächsten
Morgen sind wir dann gleich zu einer Autowerkstatt und der nette Mechaniker
konnte zum Glück die Vermutung meines Papas bestätigen…beim Service war der
Ölwechsel ordnungsgemäß durchgeführt, nur der Zähler nicht zurückgesetzt worden
und so konnte es zum Glück direkt ohne zusätzliche Kosten weitergehen.
Wir hatten uns dafür entschieden
nach Hanmer Springs zu fahren und schon der Weg dorthin führte uns durch ein
sehr schönes Tal, das Waiau Valley.
Der kleine Ort selbst ist bekannt für seine
heißen Thermalquellen und den umliegenden Hanmer Springs Forest Park, ein
großes Waldgebiet, das viele Wanderwege bietet. Kaum angekommen besuchten wir
die Hanmer Springs Thermal Pools, also quasi das Thermalbad im Ort und relaxten
im heißen Wasser. Es war schön und richtig erholsam nach den arbeitsamen
Wochen. Im Nachhinein war es dennoch nicht unbedingt die 20 Dollar Eintritt pro
Person wert, die es uns gekostet hat.
Abends kamen wir in der Küche des
Campingplatzes mit einem deutsch-österreichischen Pärchen (Grüße an Nela und
Peter ;)) ins Gespräch, mit denen wir am nächsten Morgen noch eine kleine
Wanderung unternahmen. Die Strecke war super, führte mitten durch den Wald und
endete an einem 41 m hohen Wasserfall. Ein toller Anblick.
Mir wars eindeutig zu kalt,
obwohl es vermutlich meinem Kreislauf gut getan hätte, der mich beim Aufstieg
mal wieder übel im Stich gelassen hat, aber Manu hat sich knallhart drunter
gestellt. Das Ergebnis sehr ihr hier. Aber lasst euch nicht täuschen, es war
wirklich verdammt kalt! ;)
Nach diesem Ausflug trennten sich
unsere Wege und Nela und Peter machten sich auf den Weg nach Christchurch
während wir uns für die Route über den Lewis Pass entschieden hatten, der uns
von Hanmer Springs bis fast an die Westküste bringen sollte.
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