Samstag, 28. Dezember 2013

Von Ost nach West, von West nach Ost

Von Hanmer Springs aus starteten wir also am 10.12. in Richtung Westen. Der Lewis Pass führt auf einer Höhe von bis zu 907 m von der Ost- bis zur Westküste der neuseeländischen Südinsel und ist landschaftlich wirklich schön. Die Nacht haben wir in der Nähe des sehr verschlafenen Städtchens Reefton auf einem DOC-Campingplatz verbracht.

Wer den Begriff DOC noch nicht gehört hat – er bedeutet Department of Conservation und umfasst die staatliche Behörde, die sich um den Schutz und die Erhaltung von Umwelt und Natur in Neuseeland kümmert. Diese Behörde verwaltet viele Wanderwege und eben auch Campingplätze, die, je nach Ausstattung, von kostenlos bis normale Übernachtungspreise bieten. So sind natürlich gerade die Campingplätze der niedrigsten Kategorie bei Backpackern sehr beliebt. Sie bieten zwar nur eine Toilette und (wenn man ganz viel Glück hat) fließendes Wasser, kosten aber eben auch nur 0-6 NZ$ pro Person und Nacht, was unschlagbar günstig ist. Außerdem liegen sie meistens auch in landschaftlich besonders schöner Lage.

Dieser DOC in der Nähe von Reefton liegt idyllisch an einem Flüsschen – doch die Idylle trügt gewaltig. Zum einen ist der Fluss braun, zum anderen wimmelt es von Moskitos und Sand Flies. Gerade diese Sandfliegen sind eine schreckliche Plage. Sie sind klein, schwarz und einfach überall. Die Stiche tun weh und jucken über Wochen oder entzünden sich sogar. Also, kein Spaß!

Wir konnten diese Nacht in unserem Van erst ruhig schlafen, nachdem wir einen halbstündigen Massenmord begangen und mindestens 50 verschiedene Stechmücken erschlagen hatten. Vermutlich wären wir sonst am nächsten Morgen entweder total leer gesaugt oder eben gar nicht mehr aufgewacht! ;)

Nach mehrmaligen Planänderungen hatten wir uns ja nun also vorgenommen, über den Lewis Pass in den Westen und über den Arthur’s Pass zurück in den Osten nach Christchurch zu fahren und uns somit bereits den nördlichsten Teil der Southern Alps anzusehen. Nachdem wir diese Nacht also auf wundersame Weise doch überlebt hatten, fuhren wir weiter an den Lake Brunner, wo wir eventuell eine Nacht verbringen und nachmittags noch wandern wollten. Leider spielte das Wetter nicht so richtig mit, es war grau und regnerisch, weshalb wir spontan direkt weiterfuhren.

Was soll man sagen… der Arthur’s Pass ist wirklich sehenswert. Die Landschaft ist der Wahnsinn und auch das Wetter wurde endlich wieder besser. Gegen Nachmittag erreichten wir dann also das Dörfchen Arthur’s Pass, das eben auf diesem gleichnamigen Pass liegt und mit 924 m Neuseelands höchste Ortschaft ist. Zudem ein sehr nettes Örtchen, mit 62 Einwohnern recht überschaubar, dafür hat es mindestens 5x so viele Touristen. Die Gegend bietet eine Vielzahl an Wanderwegen und Mountain Bike Tracks und im Winter ist es Neuseelands größtes Skigebiet. Sogar jetzt, im Sommer, war Schnee oben auf den Bergen zu sehen. Sollte mal jemand von euch auf die Idee kommen den Arthur’s Pass in Neuseeland zu befahren und oben eine Nacht zu verbringen – sehr guter Plan, kauft aber vorher ein. Es gibt nämlich nur ein winziges Lädchen in dem alles sehr, sehr, sehr teuer ist ;)


Am selben Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang zu einem Wasserfall, dem Devils Punchbowl. Das Wasser stürzt aus einer unglaublichen Höhe von 131 m in die Tiefe, was sehr spektakulär aussieht. Da wollte nicht mal Manu sich drunter stellen ;)




Die Nacht verbrachten wir wieder im Auto, in dem wir es uns nun wirklich bequem eingerichtet haben. Morgens wurden wir durch ein komisches Kratzen und Klopfen auf dem Autodach geweckt. Ein Blick nach oben und da…ein Kea hüpfte über unser Auto und verursachte diese seltsamen Geräusche. Eine lustige Art aufzuwachen.
Leider haben wir es nicht geschafft noch ein Foto von diesem Vogel zu bekommen, aber als kurze Beschreibung: Keas sind papageienähnliche grüne Vögel mit recht spitzen Schnäbeln. Gerade am Arthur’s Pass sind sie weit verbreitet.
Das zuvor erwähnte gute Wetter hat leider nur einen Nachmittag gehalten und so regnete es am nächsten Morgen schon wieder ordentlich. Wir ließen uns also viel Zeit mit dem Frühstück. Als es endlich etwas besser wurde, machten wir noch eine kleine Wanderung durch einen sehr schönen Wald und ein Stück entlang eines Flusses, bevor wir weiter nach Christchurch fuhren. Auch die restliche Strecke des Passes war wunderschön und Manu musste ziemlich häufig für Foto-Stopps anhalten.


Uns beiden hat der Arthur’s Pass sehr gut gefallen und wir hätten gerne mehr Zeit dort verbracht, um noch einige der vielen Touren auszuprobieren. Blödes Wetter :/
Aber wir sind ja zum Glück noch eine Weile in Neuseeland unterwegs und haben hoffentlich noch einmal die Gelegenheit dazu! Wir kommen wieder! ;)

Die restlichen Tage verbringen wir also hier in Christchurch und auf der sogenannten Banks Peninsula, der umliegenden Halbinsel, bis wir am 19.12. über Weihnachten und Silvester wieder nach Wellington fliegen.


Wie üblich sind wir zeitlich nicht ganz auf dem Laufenden… Überraschung, wie könnte es anders sein?! ;)
Wir sind natürlich bereits wieder in Wellington und deshalb etwas seeehr verspätet, aber besser spät als nie – Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr an alle. Besonders natürlich noch an die, mit denen wir nicht persönlich geredet oder geschrieben haben. Wir hoffen, ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest. Wir habens uns gut gehen lassen!


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