Unser Weiterflug führte uns dann
also nach Indonesien. Genau genommen nach Bali. Wenn man sich mal auf einer
Landkarte anschaut, welche Strecke wir von Sydney hierher zurückgelegt haben,
fällt auf, dass wir einen ganz schönen Stiefel geflogen sind. Das wäre
einfacher gegangen, den Flug von Sydney nach Bangkok hatten wir aber schon
vorgebucht und den von Bangkok über Singapur nach Bali erst nachträglich
hinzugefügt. Insgesamt waren wir also mehrere Tage unterwegs, was uns aber die
Möglichkeit gab eben auch noch Singapur zu besichtigen.
Schon beim Landeanflug sahen wir sie, riesige Vulkane, die ihre Gipfel durch die Wolkendecke reckten. Bereits jetzt hatte uns Indonesien gepackt.
Zuerst mal ein paar Fakten über
Indonesien und Bali. Wusstet ihr, dass Indonesien…
-
der größte Staat Südostasiens,
-
mit 17.508 Inseln der größte Inselstaat und somit das
größte Archipel der Welt
-
und mit über 245 Millionen Einwohnern das viertgrößte
Land der Erde ist?
Opfergaben - findet man überall in ganz Bali |
Zudem ist Indonesien die Heimat
von über 200 ethnischen Gruppen, von denen nahezu alle ihre eigenen Sprachen
sprechen, sowie eigene Kulturen und Traditionen haben.
- 94% der Bewohner Balis sind
Hindus. Die Insel bildet also eine absolute Ausnahme im ansonsten muslimisch
geprägten Indonesien.
Vertreten sind neben Hinduismus
und Islam auch Katholizismus, Protestantismus und Buddhismus und somit
Religionen, die an einen einzigen Gott glauben. Sobald in einer Gemeinde mehr
als 15 Familien einer dieser Religionen angehören, haben sie das Recht, ein
Gotteshaus zu errichten, falls sie das dazu nötige Geld aufbringen können.
- „Warung“ (indonesisch für
„Lädelchen“) sind kleine Lokale, Shops, Cafés oder auch Essensstände, die es an
jeder Ecke gibt. Eigentlich kann jede Art kleiner, meist familiengeführter
Läden ein „Warung“ sein.
- Alles, absolut alles kann auf
einem Roller transportiert werden. Gerne auch mal fünf oder mehr Personen,
Kleinkinder, Tiere, Möbel, Lebensmittel oder alles was sonst von A nach B
verfrachtet werden muss.
- Bezahlt wird in „Indonesischen
Rupien“, dabei entspricht 1€ ~ 15.500 IDR. Juhuuu, wir sind Millionäre! ;)
- Die Balinesen selbst nennen
Bali die „Insel der Götter“.
Wir könnten noch viele, viele
Fakten über dieses wunderschöne Land auflisten und noch viel mehr erzählen,
aber erstmal sollt ihr natürlich wissen, was wir so unternommen haben ;)
Kutas Zentrum, die Legian Street |
Die ersten paar Tage verbrachten
wir in Kuta. Der Ort ist nicht nur nah am Flughafen, sondern außerdem eine
echte Touristenhochburg und unter Surfern sehr bekannt für seine klasse Surf-Wellen.
Wir hatten ein wirklich hübsches
Hotel („Warung Coco“, Kuta) für einen richtigen Schnäppchenpreis gefunden und
verbrachten die Zeit also mit Nichtstun, Pool und Meer genießen und die Surfer
beobachten, durch die Stadt bummeln und zum ersten Mal um Preise handeln und
feilschen und… auf Manus Kumpel Michl warten.
Dieser hatte sich nämlich
angekündigt um für 6 Wochen mit uns zu reisen.
Hotel Warung Coco in Kuta, Bali |
Entspannung am Strand von Kuta |
Kuta Beach |
Während wir also in Kuta
warteten, ließen wir uns noch im internationalen Krankenhaus impfen, was
deutlich günstiger war, als es in Neuseeland gewesen wäre. So waren wir für
unseren weiteren Aufenthalt in Südostasien gewappnet.
Außerdem besuchten wir noch einen
ersten der hinduistischen Tempel auf Bali – den Pura Luhur Uluwatu (Pura =
Tempel). Wie ihr dem Titel dieses Eintrags entnehmen könnt, werden noch
viiiiele weitere folgen. Haha.
Dieser befindet sich südlich der
Stadt Kuta auf der Bukit Halbinsel. Wir mieteten uns also einen Roller und
stürzten uns ins Getümmel. Manu ist da ja wirklich nicht erschrocken, aber
„einmal und nie wieder“ war das Ergebnis dieses Ausflugs ;)
Pura Luhur Uluwatu |
Gefahren wird quasi ohne Regeln.
Wer am lautesten hupt hat Vorfahrt. Aus zwei Spuren einer Fahrbahn werden gern
mal zehn gemacht, vor allem im Kreisverkehr und auch gegen den Verkehr fahren
ist absolut keine Seltenheit. Egal wie, Hauptsache man kommt an. Drängeln,
hupen, überholen, hupen, abrupt abbremsen und von einer Spur auf die andere
ziehen,…und vergesst um Himmels Willen das Hupen nicht ;)
Einzige Regel im Falle eines
Unfalls – der mit mehr Geld zahlt. Und das ist immer der Tourist. Schuld hin
oder her. Da heißt es dann schnell den Roller schnappen und die Flucht ergreifen,
solange es noch geht. Wir haben die eine oder andere Horrorstory gehört und
waren heilfroh, dass uns das erspart geblieben ist.
Dank Manus herausragenden
Rollerfahrkünsten! ;)
Pura Luhur Uluwatu |
Pura Luhur Uluwatu |
Aber wir schweifen ab… nach
diesem kleinen Exkurs wieder zurück zum Tempel. Diesen erreichten wir also ohne
besondere Vorkommnisse und spazierten erst einmal ein Weilchen durch die
Gegend. In der prallen Mittagssonne, mit ungefähr 300ml Wasser. Sehr schlau von
uns und so gelangten wir auch recht bald an unsere Grenzen. Nach einem kalten
Getränk konnte es weitergehen.
Diebisches Äffchen ;) |
Der Tempel selbst hatte uns nicht
besonders gefallen. Er sah etwas heruntergekommen und nicht sonderlich gepflegt
aus. Einzig die Lage machte etwas mehr her. Der Uluwatu befindet sich nämlich
an einer Steilküste, ca. 100m über dem Meer. Der Ausblick war wirklich schön
und auch einigen Affen begegneten wir… den ersten von vielen, die auf unserer
Reise noch folgen sollten! ;)
Wunderschöne Lage des Tempels |
Nach der Hitze und all den
Abgasen hatten wir beide zurück im Hotel erst einmal Kopfweh und konnten nun
deutlich mehr nachvollziehen warum so viele Balinesen immer mit Mundschutz auf
den Straßen unterwegs sind.
Auch Tanjas Geburtstag musste
natürlich gebührend gefeiert werden, zwar nicht wie Manus mit einem Beer-Pong-Turnier,
aber mit einem schönen Tag am Meer, einem guten Essen und einem wunderschönen
Blumenstrauß zum Frühstück. Diesen hatte Manu mithilfe des netten Personals des
Hotels organisiert und das ganz heimlich, ohne Tanjas Verdacht zu erregen.
Geburtstags-Blumenstrauß |
Nach einigen sehr entspannten
Tagen war es dann soweit. Michl kam abends an – zwar ohne Gepäck, aber das tat
der Wiedersehensfreude keinen Abbruch!
Michl und Manu |
Da Michl Glück hatte und sein
Gepäck tatsächlich noch am selben Abend ins Hotel geliefert wurde, konnte der
gemeinsame Trip losgehen. Schon früh am nächsten Morgen wurden wir abgeholt –
erstes Ziel: die Gili Inseln vor der Küste von Balis Nachbarinsel Lombok.
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