Nach diesen entspannten Tagen in
Port Douglas war es nun also an der Zeit uns von unserem Miet-Campervan zu
trennen. Um ehrlich zu sein, von dem Gefährt oder eher von der dazugehörigen
Firma hatten wir sowieso ein bisschen die Schnauze voll.
Abgesehen von dem Batterieproblem
und der Odyssee durch verschiedenste Werkstätten, könnte man auch sonst vieles
bei diesem Auto als gebraucht bezeichnen, oder als heruntergekommen, alt und
lieblos. Kabel für die Klimaanlage baumelten von der Decke, Vorhänge passten
nicht an die Fenster, die Plastik-Innenverkleidung war mehr als lose und die
versprochenen Stühle und den Tisch durften wir nach über 2 Wochen und etlichen
mehr oder weniger freundlichen Telefonaten selbst besorgen. Einmal beschloss
das Auto auch einfach kein Gas mehr geben zu wollen – und das mitten auf einer
großen Kreuzung über die wir dann im Schneckentempo hoppelten.
Atherton Tablelands |
Alles in allem also nichts wirklich
Schlimmes und über einzeln auftretende Kleinigkeiten hätten wir uns sicher
nicht geärgert oder beschwert. Aber wer kennt das nicht: die Kleinigkeiten
häufen sich, der Service ist nicht gerade freundlich und am Ende wird man noch
selbst als doof hingestellt – da war unser Ärger dann doch entsprechend groß.
Bei Abgabe wollten wir also noch
einmal kurz, aber freundlich auf einige der Mängel hinweisen. Angeblich wollen
sie ja auch eine ehrliche Meinung, um sich selbst verbessern zu können. Na, von
wegen, nicht nur herablassend behandelt wurden wir, sondern um die versprochene
Rückerstattung des ausgelegten Geldes für Tisch, Stühle und Gaskartuschen
mussten wir sogar noch fast streiten. Durch ein klitzekleines bisschen Mühe und
Freundlichkeit hätte sich all das in kürzester Zeit klären lassen, da wir sicher
keine besonders anspruchsvollen Kunden sind, aber wenn man für etwas doch
ziemlich viel Geld bezahlt, dann muss auch der dazugehörige Service stimmen. Einzig
positiv hervorzuheben ist, dass sich das Auto meistens gut fahren ließ, trotz
seiner 270.000km.
Abschließend lässt sich nur noch
eines sagen – wir buchen sicher nicht mehr bei Spaceships und können es auch
keinem empfehlen!
Nachdem wir mit dem Auto
eigentlich auch unseren Ärger losgeworden waren, vergnügten wir uns noch einige
Tage in Cairns. Die kleine Stadt ist wirklich recht überschaubar, aber nett
angelegt mit einem schönen öffentlichen Pool, einer Promenade und einer niedlichen Innenstadt.
Cairns Esplanade und Pool |
Zu unserem Hostel gehörte auch
eine Bar in der beinahe jeden Tag etwas geboten war und so beschlossen wir an
Manus Geburtstag am sogenannten Beer-Pong-Turnier teilzunehmen.
(Kurzerklärung für die, die
Beer-Pong nicht kennen: man spielt in Zweierteams gegeneinander. Jedes Team
steht auf einer Tischseite und hat zehn Becher mit Bier vor sich stehen. Ziel
ist nun einen Tischtennisball in die Becher des gegnerischen Teams zu werfen,
das diese dann austrinken muss. Gewonnen hat das Team, das am Ende noch volle
Becher übrig hat.) Simples Spiel also, das trotzdem
oder gerade deswegen recht lustig ist.
Atherton Tablelands |
Ob es an Manus Geburtstag, am
Glück oder unserem Können lag wissen wir nicht, aber wir räumten ab. Eine Runde
nach der anderen gewannen wir überlegen und kämpften uns so ins Finale, wo wir
verdient den Hauptpreis gewannen ;)
(Zugegeben, das Finale haben wir
nicht gewonnen. Da die Sieger aber ihren Preis auswählen durften und sich für etwas anderes entschieden, erhielten wir trotzdem
den Hauptpreis: eine „Waterfall-Tagestour“ für zwei bei der viel Spaß und vier
verschiedene Badeorte garantiert wurden.
Schon am nächsten Morgen gings
los. Ziel waren wieder die Atherton Tablelands, die wir teilweise ja bereits
besichtigt hatten.
Erster Badeort war Lake Eacham,
ein mit Grundwasser gefüllter Vulkankrater, der sich im malerischen „Crater
Lakes Nationalpark“ befindet. Wie der Name schon sagt, gibt es dort mehrere
Kraterseen, die bislang mehr oder weniger mit Wasser gefüllt sind. Über die
nächsten Jahre werden die meisten von ihnen vollständig gefüllt sein.
Dieses erste Bad sparte ich mir
noch, da es doch noch recht frisch war, aber Manu war natürlich gleich dabei.
Lake Eacham |
Lake Eacham |
Nach einem Bad und leckerem Smoko
– ihr wisst schon, Pause mit Kaffee, Tee, Muffins und frischem Obst – ging es
weiter zum zweiten Ziel des Tages.
Der „Cathedral Fig Tree“
(Kathedralen-Feigenbaum) wird so genannt, weil er dermaßen riesßig ist, dass
man sich mit mehreren Personen zwischen seine ausladenden Wurzeln stellen kann
wie in eine Kathedrale. Dabei handelt es sich genau genommen um einen 500 Jahre
alten Würgefeigenbaum und damit um den ältesten seiner Art in den Atherton
Tablelands.
Cathedral Fig Tree |
Die Tour führte uns weiter durch
die Atherton Tablelands und zu einem wunderschönen Aussichtspunkt über die
Gegend.
Anschließend besuchten wir den Mount
Hypipamee Crater, auch bekannt als „The Crater“. Dieser Krater ist 82m tief und
hat einen Umfang von 61m. Unser Guide Brett verdeutlichte uns wie hart der
Aufprall auf der Wasseroberfläche sein kann, indem er einen Stein in die Tiefe
warf. Wir waren alle erstaunt über den extrem lauten Knall als er auf dem
Wasser auftraf.
The Crater |
The Crater |
Es folgte Badespaß Nummer 2…der
angeblich kälteste Wasserfall der Region – die Dinner Falls. Hier gingen wir
beide baden, allerdings entschied ich mich für den langsamen – okay, sagen wir
langweiligen – Weg hinein, während es bei Manu durchaus spektakulärer aussah.
Seht selbst ;)
Übrigens war das Wasser wirklich
arschkalt ;)
Dinner Falls |
Ich kann fliiiiiegen ;) |
Als nächstes sollten wir erneut
die Millaa Millaa Falls zu sehen bekommen, von denen wir euch ja bereits vor
einiger Zeit berichtet hatten. Dieses Mal blieben wir hier aber nicht trocken,
nein, wir schwammen und kletterten hinter den Wasserfall. Die Steine waren übel
rutschig und so mussten wir vorsichtig sein. Am Ende waren wir aber alle hinter
dem Wasserfall angekommen. Ganz schön frisch und windig hier – aber schön!
Millaa Millaa Falls |
Aus dieser Perspektive hatten wir
die Millaa Millaa Falls beim letzten Besuch nicht zu Gesicht bekommen.
Hinter den Millaa Millaa Falls |
Hinter den Millaa Millaa Falls |
Wieder am Ufer hatten wir noch
ein bisschen Zeit um zu trocknen vor es weiter zum letzten Wasserfall und zum
angeblichen Highlight der Tour gehen sollte.
Brett hatte nicht zu viel
versprochen. Die Josephine Falls sehen zwar im ersten Moment eher unscheinbar
aus, können aber als natürlich Wasserrutsche genutzt werden. Das hatten wir
noch nie gemacht und ließen uns die Chance natürlich nicht entgehen.
Josephine Falls |
Hochklettern – Vorsicht, nur
nicht wegrutschen – auf den Po gesetzt – und huiiii. Es ging schneller und
besser als gedacht und auch auf dem Bauch oder in sonstigen Positionen rutschen
war möglich. Wir hatten tierischen Spaß und waren nun erst recht froh über die
gewonnene Tour. Wir hätten ansonsten keine Ahnung gehabt, dass man diesen
Wasserfall einfach runterrutschen kann.
Nach einem weiteren Smoko ging es zurück nach Cairns, wo wir abends müde, aber zufrieden ankamen. Die Tour hatte sich wirklich gelohnt – und geschenkt natürlich gleich dreimal ;)
Dies war unser letzter Tag in
Cairns gewesen. Nach weiteren zwei Tagen in Sydney war unsere tolle Zeit in
Australien dann endgültig vorbei.
Frühmorgens schon ging unser
Flieger von Sydney über Bangkok nach Singapur. Südostasien erwartete uns!
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