Montag, 20. Oktober 2014

Cairns – Pech mit der Autovermietung, Glück im Beer-Pong ;)


Nach diesen entspannten Tagen in Port Douglas war es nun also an der Zeit uns von unserem Miet-Campervan zu trennen. Um ehrlich zu sein, von dem Gefährt oder eher von der dazu­gehörigen Firma hatten wir sowieso ein bisschen die Schnauze voll.
Abgesehen von dem Batterieproblem und der Odyssee durch verschiedenste Werkstätten, könnte man auch sonst vieles bei diesem Auto als gebraucht bezeichnen, oder als heruntergekommen, alt und lieblos. Kabel für die Klimaanlage baumelten von der Decke, Vorhänge passten nicht an die Fenster, die Plastik-Innenverkleidung war mehr als lose und die versprochenen Stühle und den Tisch durften wir nach über 2 Wochen und etlichen mehr oder weniger freundlichen Telefonaten selbst besorgen. Einmal beschloss das Auto auch einfach kein Gas mehr geben zu wollen – und das mitten auf einer großen Kreuzung über die wir dann im Schneckentempo hoppelten.
Atherton Tablelands
Alles in allem also nichts wirklich Schlimmes und über einzeln auftretende Kleinigkeiten hätten wir uns sicher nicht geärgert oder beschwert. Aber wer kennt das nicht: die Kleinigkeiten häufen sich, der Service ist nicht gerade freundlich und am Ende wird man noch selbst als doof hingestellt – da war unser Ärger dann doch entsprechend groß.
Bei Abgabe wollten wir also noch einmal kurz, aber freundlich auf einige der Mängel hinweisen. Angeblich wollen sie ja auch eine ehrliche Meinung, um sich selbst verbessern zu können. Na, von wegen, nicht nur herablassend behandelt wurden wir, sondern um die versprochene Rückerstattung des ausgelegten Geldes für Tisch, Stühle und Gaskartuschen mussten wir sogar noch fast streiten. Durch ein klitzekleines bisschen Mühe und Freundlichkeit hätte sich all das in kürzester Zeit klären lassen, da wir sicher keine besonders anspruchsvollen Kunden sind, aber wenn man für etwas doch ziemlich viel Geld bezahlt, dann muss auch der dazugehörige Service stimmen. Einzig positiv hervorzuheben ist, dass sich das Auto meistens gut fahren ließ, trotz seiner 270.000km.
Abschließend lässt sich nur noch eines sagen – wir buchen sicher nicht mehr bei Spaceships und können es auch keinem empfehlen!

Nachdem wir mit dem Auto eigentlich auch unseren Ärger losgeworden waren, vergnügten wir uns noch einige Tage in Cairns. Die kleine Stadt ist wirklich recht überschaubar, aber nett angelegt mit einem schönen öffentlichen Pool, einer Promenade und einer niedlichen Innenstadt.

Cairns Esplanade und Pool
Zu unserem Hostel gehörte auch eine Bar in der beinahe jeden Tag etwas geboten war und so beschlossen wir an Manus Geburtstag am sogenannten Beer-Pong-Turnier teilzunehmen.
(Kurzerklärung für die, die Beer-Pong nicht kennen: man spielt in Zweierteams gegeneinander. Jedes Team steht auf einer Tischseite und hat zehn Becher mit Bier vor sich stehen. Ziel ist nun einen Tischtennisball in die Becher des gegnerischen Teams zu werfen, das diese dann austrinken muss. Gewonnen hat das Team, das am Ende noch volle Becher übrig hat.) Simples Spiel also, das trotzdem oder gerade deswegen recht lustig ist.
Atherton Tablelands
Ob es an Manus Geburtstag, am Glück oder unserem Können lag wissen wir nicht, aber wir räumten ab. Eine Runde nach der anderen gewannen wir überlegen und kämpften uns so ins Finale, wo wir verdient den Hauptpreis gewannen ;)
(Zugegeben, das Finale haben wir nicht gewonnen. Da die Sieger aber ihren Preis auswählen durften und sich für etwas anderes entschieden, erhielten wir trotzdem den Hauptpreis: eine „Waterfall-Tagestour“ für zwei bei der viel Spaß und vier verschiedene Badeorte garantiert wurden.

Schon am nächsten Morgen gings los. Ziel waren wieder die Atherton Tablelands, die wir teilweise ja bereits besichtigt hatten.
Erster Badeort war Lake Eacham, ein mit Grundwasser gefüllter Vulkankrater, der sich im malerischen „Crater Lakes Nationalpark“ befindet. Wie der Name schon sagt, gibt es dort mehrere Kraterseen, die bislang mehr oder weniger mit Wasser gefüllt sind. Über die nächsten Jahre werden die meisten von ihnen vollständig gefüllt sein.
Dieses erste Bad sparte ich mir noch, da es doch noch recht frisch war, aber Manu war natürlich gleich dabei.

Lake Eacham
Lake Eacham

Nach einem Bad und leckerem Smoko – ihr wisst schon, Pause mit Kaffee, Tee, Muffins und frischem Obst – ging es weiter zum zweiten Ziel des Tages.

Der „Cathedral Fig Tree“ (Kathedralen-Feigenbaum) wird so genannt, weil er dermaßen riesßig ist, dass man sich mit mehreren Personen zwischen seine ausladenden Wurzeln stellen kann wie in eine Kathedrale. Dabei handelt es sich genau genommen um einen 500 Jahre alten Würgefeigenbaum und damit um den ältesten seiner Art in den Atherton Tablelands.

Cathedral Fig Tree
Die Tour führte uns weiter durch die Atherton Tablelands und zu einem wunderschönen Aussichtspunkt über die Gegend.


Anschließend besuchten wir den Mount Hypipamee Crater, auch bekannt als „The Crater“. Dieser Krater ist 82m tief und hat einen Umfang von 61m. Unser Guide Brett verdeutlichte uns wie hart der Aufprall auf der Wasseroberfläche sein kann, indem er einen Stein in die Tiefe warf. Wir waren alle erstaunt über den extrem lauten Knall als er auf dem Wasser auftraf.

The Crater
The Crater
Es folgte Badespaß Nummer 2…der angeblich kälteste Wasserfall der Region – die Dinner Falls. Hier gingen wir beide baden, allerdings entschied ich mich für den langsamen – okay, sagen wir langweiligen – Weg hinein, während es bei Manu durchaus spektakulärer aussah. Seht selbst ;)
Übrigens war das Wasser wirklich arschkalt ;)

Dinner Falls
Ich kann fliiiiiegen ;)


Als nächstes sollten wir erneut die Millaa Millaa Falls zu sehen bekommen, von denen wir euch ja bereits vor einiger Zeit berichtet hatten. Dieses Mal blieben wir hier aber nicht trocken, nein, wir schwammen und kletterten hinter den Wasserfall. Die Steine waren übel rutschig und so mussten wir vorsichtig sein. Am Ende waren wir aber alle hinter dem Wasserfall angekommen. Ganz schön frisch und windig hier – aber schön!

Millaa Millaa Falls


Aus dieser Perspektive hatten wir die Millaa Millaa Falls beim letzten Besuch nicht zu Gesicht bekommen.

Hinter den Millaa Millaa Falls
Hinter den Millaa Millaa Falls
Wieder am Ufer hatten wir noch ein bisschen Zeit um zu trocknen vor es weiter zum letzten Wasserfall und zum angeblichen Highlight der Tour gehen sollte.

Brett hatte nicht zu viel versprochen. Die Josephine Falls sehen zwar im ersten Moment eher unscheinbar aus, können aber als natürlich Wasserrutsche genutzt werden. Das hatten wir noch nie gemacht und ließen uns die Chance natürlich nicht entgehen.

Josephine Falls
Hochklettern – Vorsicht, nur nicht wegrutschen – auf den Po gesetzt – und huiiii. Es ging schneller und besser als gedacht und auch auf dem Bauch oder in sonstigen Positionen rutschen war möglich. Wir hatten tierischen Spaß und waren nun erst recht froh über die gewonnene Tour. Wir hätten ansonsten keine Ahnung gehabt, dass man diesen Wasserfall einfach runterrutschen kann.



Nach einem weiteren Smoko ging es zurück nach Cairns, wo wir abends müde, aber zufrieden ankamen. Die Tour hatte sich wirklich gelohnt – und geschenkt natürlich gleich dreimal ;)

Dies war unser letzter Tag in Cairns gewesen. Nach weiteren zwei Tagen in Sydney war unsere tolle Zeit in Australien dann endgültig vorbei.

Frühmorgens schon ging unser Flieger von Sydney über Bangkok nach Singapur. Südostasien erwartete uns!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen