Finch Hatton Gorge |
Auf der 336 km langen Strecke
zwischen Rockhampton und Mackay passiert relativ wenig. Man könnte sogar sagen,
dass es einem hier auf dem Highway ein bisschen langweilig wird. Rechts und
links der Straße hauptsächlich Zuckerrohr, hier und da eine kleine Ortschaft
und die eine oder andere Zucker-Raffinerie.
Klingt nicht so spannend? Dachten
wir uns auch und so entschieden wir uns für eine etwas andere Route
landeinwärts und zur Finch Hatton Gorge, einer Schlucht 70 km westlich von
Mackay im Eungella Nationalpark gelegen. Es war ja sowieso mal wieder Zeit für
ein bisschen Bewegung. Die Distanzen, die man in Australien zurücklegen muss
sind einfach gigantisch und manchmal verbringt man mehr Zeit im Auto als einem
lieb ist.
Die Schlucht und der umliegende
Nationalpark sind besonders bekannt für ihren dichten tropischen Regenwald,
Wasserfälle und kristallklare Steinpools.
Besonders während der Morgen- und
Abenddämmerung kann man mit viel Geduld auch hin und wieder das legendäre
australische Schnabeltier entdecken, das hier zuhause ist. Leider leider ist uns dies nicht gelungen, wir
waren aber mittags und damit auch zur falschen Tageszeit unterwegs. Somit blieb uns die Sichtung dieses einzigartigen Tieres, das sowohl Säugetier als auch Beuteltier ist und nebenher auch noch Eier legt, während unseres Australienaufenthalts verwehrt.
Schon die Fahrt zur Schlucht
mitten durch den Wald könnte durchaus als abenteuerlich beschrieben werden, da die Straße ungeteert und an
mehreren Stellen überflutet war. Das ist in Australien absolut keine Seltenheit. Es rumpelte und tat manchmal ordentliche
Schläge, wenn wir mal wieder ein tiefes Schlagloch voll erwischt hatten. Nicht
nur einmal rechneten wir damit, dass uns das Auto direkt unterm Hintern
auseinander brechen und wir somit mitten im Wald liegenbleiben würden. Ohne Handyempfang und kilometerweit von jeglicher Ortschaft entfernt ;)
Aber wer in diesem faszinierenden Land was
sehen will, kann ja nicht immer auf dem Highway bleiben – das war uns schon
lange klar und so brausten wir eben über die Holperpiste und durchs Wasser,
ungeachtet der Tatsache, dass das Befahren überfluteter und ungeteerter Straßen
bei unserem gemieteten Campervan streng verboten war. Aber wie heißts so schön:
"No risk, no fun" (Kein Risiko, kein Spaß) oder auch typisch australisch "No worries" (keine Sorgen)!
"Never drive across flooded roadways" ;) |
Zwei sich kreuzende Wanderwege wurden als besonders schön beschrieben. Beide enden an einem Wasserfall mit dazugehörigem Pool aus schroffen Felsen, die nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Einheimischen zum Schwimmen beliebt sind.
Letztendlich wanderten wir beide
Wege ab, da sie schön und zudem nicht besonders lang waren.
Das Wandern ist des Manus Lust ;) |
Die Rückfahrt verlief ziemlich
identisch zur Hinfahrt und war eine ziemlich holprige Angelegenheit ;)
Zugegeben, wieder aus dem Nationalpark draußen und auf einer geteerten Straße
zu sein war eine gewisse Erleichterung, da Schäden, die auf einer solchen
Strecke entstehen nicht im Versicherungsumfang enthalten sind und wir uns dann
schnell etwas hätten einfallen lassen müssen, um diesen Kosten zu entgehen. Es
war aber ja alles gut gegangen und die Finch Hatton Gorge wirklich einen
Abstecher wert!
Felspool in der Finch Hatton Gorge |
Von hier aus ging es weiter nach
Airlie Beach, zu den Whitsunday Islands und zum ersten Mal direkt ans Great Barrier
Reef. Soviel sei jetzt schon gesagt – es war wunderschön und mal wieder ein
absolutes Highlight unserer Reise, auch wenn wir unser Budget dort mehr als nur
gesprengt haben ;)
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