Diesmal war ein Ausflug an Balis
Ostküste geplant. Hier lockten uns ganz verschiedene Dinge, aber alle hatten
etwas mit Wasser zu tun.
Hauptgrund dieser doch recht
weiten Fahrt war das Schiffswrack der USAT Liberty aus dem 2.Weltkrieg, das vor
der Küste Tulambens auf Grund liegt. Dort kann man nämlich bereits bei einem
Tauchgang bis auf 18m Tiefe einiges sehen, weshalb dieses Wrack auch für
Tauchanfänger sehr gut geeignet ist.
Das wollte ich mir nicht entgehen lassen,
da es zu den zehn schönsten Wrack-Tauchgängen der Welt gehört. Dies war mir
anfangs selbst nicht klar, inzwischen wurde mir das aber von jeder Menge
erfahrener Taucher bestätigt.
Leider musste ich dort allein
unter Wasser, da Tanja ja sowieso außen vor war und Michl Probleme mit seinen
Ohren hatte und deshalb auf keinen Fall tauchen durfte.
Nach knapp drei Stunden Fahrt die
wir größtenteils schlafend verbrachten, erreichten wir Tulamben noch recht früh
morgens. Das war mir wichtig gewesen, da es dann noch ruhig ist und das Wrack
von weniger Tagestouristen heimgesucht wird. Zuerst suchte ich mir einen
vertrauenswürdigen Tauchshop, regelte alle Einzelheiten und schon konnte es
losgehen. Das Liberty Wrack gilt als eines der am leichtesten zu betauchenden
Wracks der Welt. Es handelt sich um einen sogenannten Strandtauchgang, da das
Wrack nur etwa 50m vom Strand entfernt liegt und deshalb direkt zu Fuß über den
Strand und nicht vom Boot gestartet werden kann. Dies war mein erster
Strandtauchgang, auf Lombok waren wir immer mit dem Boot hinausgefahren. Das
Wetter war zwar super, dennoch herrschte eine recht raue See mit relativ hohen
Wellen, die den Einstieg doch ziemlich erschwerten.
Wrack der USAT Liberty |
Der flachste Teil des Wracks
beginnt bei ungefähr 3 m, was sogar Schnorchlern erlaubt, einen Blick darauf zu
werfen. Der tiefste Punkt liegt auf etwa 30m, dorthin durfte ich natürlich noch
nicht tauchen.
Das Wrack war wirklich klasse. Da
es doch schon einige Jahre dort unten liegt, ist es dicht mit Korallen
bewachsen. Die allein wären schon sehenswert genug, sorgen aber natürlich auch
für eine bunte Artenvielfalt an Fischen, Seepferdchen und vieles mehr. Leider
weiß ich nicht ganz genau was da alles vor mir herumgeschwommen ist, aber es
gab auf jeden Fall Doktorfische, Papageienfische, Schwärme großer Barrakudas
und die bereits erwähnten bunten Seeschnecken.
Teilweise konnte man durch dieses
Wrack sogar hindurch schwimmen, dabei ist aber Vorsicht geboten. Man sollte
nirgendwo hängenbleiben oder Korallen zerstören. Umringt von Fischen mitten
durch ein Wrack zu tauchen ist aber auch wirklich spannend und es gibt richtig
viel zu sehen.
Mein zweiter Tauchgang an diesem
Tag führte mich zum sogenannten „Drop-off“, einer komplett mit Korallen
bewachsenen Steilwand. Diese reicht von 1m bis hinunter auf über 40m Tiefe.
Auch hier gab es wieder eine riesige Vielfalt an Unterwasserlebewesen zu sehen.
Überhängende Felsen, tausende
Fische und das bunte Treiben zwischen den Korallen geben dem Drop-off seinen
ganz eigenen Charakter.
Nun hatte ich an einem Tag also
zwei ganz neue Tauchvarianten kennengelernt, den Wrack-Tauchgang und das
Tauchen an einer Steilwand. Beides neu und beides spannend, ich war begeistert
und die Fahrt hierher hatte sich schon jetzt alle mal gelohnt.
Leider können wir nicht besonders
viele Fotos einfügen, da entweder die GoPro oder der USB-Stick mit Problemen zu
kämpfen hat und einen Großteil dieser Tauchaufnahmen einfach verschluckt hat.
Wir werden zuhause sehen was sich davon noch retten lässt. Hier also ein
kleiner Einblick, zum Glück sind wenigstens einige erhalten geblieben, damit ihr euch ein Bild machen könnt...
Anschließend traf ich mich wieder
mit Tanja und Michl, die eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall unternommen
hatten und wir entspannten noch ein bisschen an einem von Tulambens schwarzen
Stränden.
(Tanja)
Michl und ich hatten zuerst
einmal ausgiebig gefrühstückt und dann beschlossen ebenfalls etwas mit Wasser
zu unternehmen, während Manu beim Tauchen war und wanderten zu einem Wasserfall
in der Gegend. Die Strecke dorthin war nicht wirklich lang, führte aber teilweise durch den Wald, vorbei an Palmen und Bananenstauden.
Dieser war recht hübsch,
letztendlich aber nicht wirklich etwas besonderes, hatten wir auf der ganzen
Reise doch schon so viele Wasserfälle gesehen. Egal, Wasserfälle sind immer
toll und Michl wollte sich die "Dusche" darunter auch nicht entgehen lassen.
Nach dieser kleinen Unterbrechung
fuhren wir mit unserem Fahrer zurück zum Tauchshop um Manu wieder einzusammeln.
Er war auch schon fertig und berichtete begeistert von seinen Erlebnissen unter
Wasser.
Anschließend stand noch der
Besuch eines letzten Tempels oder genau genommen, eines Palastes auf dem
Programm. Diesen hatten wir uns ausgesucht, da es sich dabei um einen
Wasser-Palast handelte, dessen Beschreibung vielversprechend klang.
Wasserpalast Tirta Gangga |
Der Wasserpalast Tirta Gangga
wurde 1948 von Raja Anak Agung Anglurah Ketut Karangasem (ich gebs ja zu…
diesen Namen musste ich noch mal googlen ;)) erbaut. Der Name bedeutet
übersetzt „Heiliges Wasser des Ganges“, woraus sich bereits schließen lässt, dass die
Balinesen auch dieses Wasser für heilig und heilend halten.
Baden erlaubt! |
Die Gebäude sind vom einem
wunderschön angelegten Garten mit Teichen, Skulpturen und Brunnen umgeben.
Außerdem gibt es mehrere Pools in denen Schwimmen erlaubt ist.
Letztendlich war Tirta Gangga wirklich keine schlechte Wahl. Anfangs waren Manu und Michl nicht all zu begeistert, sich noch mal einen Tempel ansehen zu müssen - "die sehen doch alle gleich aus" ;) Und ich muss zugeben, sie haben mit dieser Aussage nicht ganz unrecht, der Wasserpalast und seine schönen Gärten waren aber eine nette Abwechslung zum typisch hinduistischen Tempel.
Nachdem wir eine ganze Weile
durch den Garten spaziert waren, machten wir uns auf den Heimweg. Doch auch die
Fahrt war sehenswert, da es quasi eine Passstraße hinauf und wieder hinunter
ging und uns so eine tolle Landschaft voller Reisterrassen und Palmen
präsentiert wurde.
So ging ein weiterer spannender Tag zu Ende, der uns viele neue Seiten Balis zeigte. Immer mehr stellten wir
fest – Indonesien, wenigstens das was wir bisher davon gesehen haben, gefällt
uns unheimlich gut!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen