Mittwoch, 12. November 2014

Balis Ostküste – Wasser, Wasser, Wasser



Diesmal war ein Ausflug an Balis Ostküste geplant. Hier lockten uns ganz verschiedene Dinge, aber alle hatten etwas mit Wasser zu tun.


Hauptgrund dieser doch recht weiten Fahrt war das Schiffswrack der USAT Liberty aus dem 2.Weltkrieg, das vor der Küste Tulambens auf Grund liegt. Dort kann man nämlich bereits bei einem Tauchgang bis auf 18m Tiefe einiges sehen, weshalb dieses Wrack auch für Tauchanfänger sehr gut geeignet ist.
Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, da es zu den zehn schönsten Wrack-Tauchgängen der Welt gehört. Dies war mir anfangs selbst nicht klar, inzwischen wurde mir das aber von jeder Menge erfahrener Taucher bestätigt.
Leider musste ich dort allein unter Wasser, da Tanja ja sowieso außen vor war und Michl Probleme mit seinen Ohren hatte und deshalb auf keinen Fall tauchen durfte.

Nach knapp drei Stunden Fahrt die wir größtenteils schlafend verbrachten, erreichten wir Tulamben noch recht früh morgens. Das war mir wichtig gewesen, da es dann noch ruhig ist und das Wrack von weniger Tagestouristen heimgesucht wird. Zuerst suchte ich mir einen vertrauenswürdigen Tauch­­shop, regelte alle Einzelheiten und schon konnte es losgehen. Das Liberty Wrack gilt als eines der am leichtesten zu betauchenden Wracks der Welt. Es handelt sich um einen sogenannten Strandtauchgang, da das Wrack nur etwa 50m vom Strand entfernt liegt und deshalb direkt zu Fuß über den Strand und nicht vom Boot gestartet werden kann. Dies war mein erster Strandtauchgang, auf Lombok waren wir immer mit dem Boot hinausgefahren. Das Wetter war zwar super, dennoch herrschte eine recht raue See mit relativ hohen Wellen, die den Einstieg doch ziemlich erschwerten.

Wrack der USAT Liberty

Der flachste Teil des Wracks beginnt bei ungefähr 3 m, was sogar Schnorchlern erlaubt, einen Blick darauf zu werfen. Der tiefste Punkt liegt auf etwa 30m, dorthin durfte ich natürlich noch nicht tauchen.
Das Wrack war wirklich klasse. Da es doch schon einige Jahre dort unten liegt, ist es dicht mit Korallen bewachsen. Die allein wären schon sehenswert genug, sorgen aber natürlich auch für eine bunte Artenvielfalt an Fischen, Seepferdchen und vieles mehr. Leider weiß ich nicht ganz genau was da alles vor mir herumgeschwommen ist, aber es gab auf jeden Fall Doktorfische, Papageienfische, Schwärme großer Barrakudas und die bereits erwähnten bunten Seeschnecken.
Teilweise konnte man durch dieses Wrack sogar hindurch schwimmen, dabei ist aber Vorsicht geboten. Man sollte nirgendwo hängenbleiben oder Korallen zerstören. Umringt von Fischen mitten durch ein Wrack zu tauchen ist aber auch wirklich spannend und es gibt richtig viel zu sehen.



Mein zweiter Tauchgang an diesem Tag führte mich zum sogenannten „Drop-off“, einer komplett mit Korallen bewachsenen Steilwand. Diese reicht von 1m bis hinunter auf über 40m Tiefe. Auch hier gab es wieder eine riesige Vielfalt an Unterwasserlebewesen zu sehen.
Überhängende Felsen, tausende Fische und das bunte Treiben zwischen den Korallen geben dem Drop-off seinen ganz eigenen Charakter.
Nun hatte ich an einem Tag also zwei ganz neue Tauchvarianten kennengelernt, den Wrack-Tauchgang und das Tauchen an einer Steilwand. Beides neu und beides spannend, ich war begeistert und die Fahrt hierher hatte sich schon jetzt alle mal gelohnt.



Leider können wir nicht besonders viele Fotos einfügen, da entweder die GoPro oder der USB-Stick mit Problemen zu kämpfen hat und einen Großteil dieser Tauchaufnahmen einfach verschluckt hat. Wir werden zuhause sehen was sich davon noch retten lässt. Hier also ein kleiner Einblick, zum Glück sind wenigstens einige erhalten geblieben, damit ihr euch ein Bild machen könnt...



Anschließend traf ich mich wieder mit Tanja und Michl, die eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall unternommen hatten und wir entspannten noch ein bisschen an einem von Tulambens schwarzen Stränden.




(Tanja)
Michl und ich hatten zuerst einmal ausgiebig gefrühstückt und dann beschlossen ebenfalls etwas mit Wasser zu unternehmen, während Manu beim Tauchen war und wanderten zu einem Wasserfall in der Gegend. Die Strecke dorthin war nicht wirklich lang, führte aber teilweise durch den Wald, vorbei an Palmen und Bananenstauden.



Dieser war recht hübsch, letztendlich aber nicht wirklich etwas besonderes, hatten wir auf der ganzen Reise doch schon so viele Wasserfälle gesehen. Egal, Wasserfälle sind immer toll und Michl wollte sich die "Dusche" darunter auch nicht entgehen lassen.




Nach dieser kleinen Unterbrechung fuhren wir mit unserem Fahrer zurück zum Tauchshop um Manu wieder einzusammeln. Er war auch schon fertig und berichtete begeistert von seinen Erlebnissen unter Wasser.

Anschließend stand noch der Besuch eines letzten Tempels oder genau genommen, eines Palastes auf dem Programm. Diesen hatten wir uns ausgesucht, da es sich dabei um einen Wasser-Palast handelte, dessen Beschreibung vielversprechend klang.

Wasserpalast Tirta Gangga

Der Wasserpalast Tirta Gangga wurde 1948 von Raja Anak Agung Anglurah Ketut Karangasem (ich gebs ja zu… diesen Namen musste ich noch mal googlen ;)) erbaut. Der Name bedeutet übersetzt „Heiliges Wasser des Ganges“, woraus sich bereits schließen lässt, dass die Balinesen auch dieses Wasser für heilig und heilend halten.


Baden erlaubt!

Die Gebäude sind vom einem wunderschön angelegten Garten mit Teichen, Skulpturen und Brunnen umgeben. Außerdem gibt es mehrere Pools in denen Schwimmen erlaubt ist.




Letztendlich war Tirta Gangga wirklich keine schlechte Wahl. Anfangs waren Manu und Michl nicht all zu begeistert, sich noch mal einen Tempel ansehen zu müssen - "die sehen doch alle gleich aus" ;) Und ich muss zugeben, sie haben mit dieser Aussage nicht ganz unrecht, der Wasserpalast und seine schönen Gärten waren aber eine nette Abwechslung zum typisch hinduistischen Tempel.



Nachdem wir eine ganze Weile durch den Garten spaziert waren, machten wir uns auf den Heimweg. Doch auch die Fahrt war sehenswert, da es quasi eine Passstraße hinauf und wieder hinunter ging und uns so eine tolle Landschaft voller Reisterrassen und Palmen präsentiert wurde.
So ging ein weiterer spannender Tag zu Ende, der uns viele neue Seiten Balis zeigte. Immer mehr stellten wir fest – Indonesien, wenigstens das was wir bisher davon gesehen haben, gefällt uns unheimlich gut!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen